VN Fr, 16.2.2007

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Kultur 

KOMMENTAR

Wenigstens die Kunst

CHRISTA DIETRICH christa.dietrich@vn.vol.at, •72/501-225

Jedes Stadtbild unterliegt einem Wandel. Dabei ist es Aufgabe der Politiker, mit den Betroffenen zu kommunizieren, und Aufgabe der Bewohner, Veränderungen ebenso zu akzeptieren wie den Wunsch nach Bewahrung bzw. Erinnerung.

Wenn sich nun eine Künstlerin und eine Galeristin aufmachen, Mobiliar und andere Gegenstände von in Bregenz nicht mehr existenten Kaffeehäusern, Bars etc. zu sammeln, um damit einen öffentlichen Ort zu errichten, an dem über die Vergangenheit wie über die Zukunft nachgedacht werden kann, ist das schlicht eine gute Idee. Eine, die nichts mit oftmals belächelter Heimatmuseums-Nostalgie zu tun hat.

Abgesehen davon darf angemerkt werden, dass man an einem Ort in der Landeshauptstadt äußerst rigoros verfahren ist. Am Leutbühel wurden Häuserteile abgerissen, um eine Durchfahrtsschneise zu errichten, die sich als solche sowieso nie bewähren konnte. Inzwischen säumen die früheren Feuerschutzwände als bunte, funktionslose Fassaden einen großen Platz, der die Stadt durchtrennt.

Eine Zeitlang war dort wenigstens der sogenannte Kunstterminal von Gottfried Bechtold aufgestellt. Eine Box mit wechselndem Inhalt - spannend und diskussionsanregend. Vermutlich erinnern sich manche daran, dass der Vorarlberger Künstler mit einer Arbeit vor ein paar Jahren dort sehr direkt auf die Ausstellung des Amerikaners Jeff Koons im Kunsthaus anspielte. Bechtold war jüngst selbst groß im KUB präsent. Nun ist Koons wieder da.

Sehr reizvoll. Und während man ab Sonntag im (dem Land Vorarlberg gehörenden) KUB die haptischen Nuancen der Koonsschen Spiele und Gespielinnen erkundet, darf man sich wünschen, dass auf dem (von der Stadt Bregenz verantworteten) Leutbühel endlich auch wieder irgendein Kunstwerk einzieht.




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