New York - Nicht unerwartet angesichts der Finanzkrise: Das Auktionshaus Christie's hat bei der Versteigerung von Kunstwerken aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert weniger als die Hälfte der erhofften Mindesteinnahmen erzielt. Statt der untersten Gesamt-Schätzmarke von 104 Millionen Dollar kamen in der Nacht zum Donnerstag in New York lediglich 47 Millionen Dollar ( ca. 36 Millionen Euro) in die Kassen. Beinahe ein Drittel der angebotenen Gemälde fand keinen Käufer, darunter Werke von Manet, Cezanne, Rothko und de Kooning.

Zu den wenigen Bildern, deren Preis durch mehrere Bieter hochgetrieben wurde, gehörte die Guache "L'Empire des lumieres" (1947) von Rene Magritte. Die nächtliche Straßenszene brachte statt der erhofften zwei bis drei Millionen schließlich mehr als 3,5 Millionen Dollar - ein Weltrekord für eine Arbeit des Künstlers auf Papier, wie Christie's mitteilte.

Den Spitzenpreis des Abends erzielte mit 6,1 Millionen Dollar das Ölgemälde "Composition Metaphysique" (1914) von Giorgio De Chirico. Es war allerdings auf bis zu acht Millionen Dollar veranschlagt gewesen. "Die Schätzungen stammen aus einer früheren Zeit, der Markt hat sich inzwischen verändert", sagte Auktionator Christopher Burge laut "New York Times". Christie's Amerika-Chef Marc Porter sprach von einem "schwierigen wirtschaftlichen Klima".

Das Auktionshaus hatte zum Auftakt seiner Herbstversteigerungen zwei Privatsammlungen von New Yorker Kunstliebhabern unter dem Titel "The Modern Age" in einem Sonderverkauf angeboten. In der Nacht zum Freitag sollte die traditionelle Versteigerung von impressionistischer und moderner Kunst folgen. Auch der Konkurrent Sotheby's war am Montag mit enttäuschenden Ergebnissen gestartet. In der nächsten Woche kommen bei beiden Häusern zeitgenössische Kunstwerke zum Verkauf. (APA/dpa)