Wilfried-Skreiner-Preis an Marlene Haring

15. Dezember 2010, 14:38

Wiener Multimedia-Künstlerin

Graz - Marlene Haring erhält am Mittwochabend in Graz den diesjährigen Wilfried-Skreiner-Preis für innovative zeitgenössische Kunst verliehen. Die Multimedia-Künstlerin wurde 1978 in Wien geboren und lebt in Wien und London. Sie hat an der Akademie für Bildende Kunst in Wien bei Peter Kogler Computer- und Videokunst studiert, zuvor war sie in London am Chelsea College of Art and Design. Haring kann etliche Ausstellungsbeteiligungen im Ausland (z.B. Berlinale für zeitgenössische Kunst) nachweisen und wird von Kuratoren wie Robert Fleck oder Hans Ulrich Obrist sehr geschätzt. Die Laudatio in Graz wird Peter Weibel halten.

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In ihren Performances, Interventionen und Videoinstallationen stellt Haring Fragen nach sozialer Nähe und Distanz, Körper und Geist, Sex und Gender. Ihr aktionistisches Auftreten im öffentlichen Raum sowie im institutionellen Kunstbetrieb stelle "eine Weiterentwicklung der österreichischen Tradition des Wiener Aktionismus aus einer jungen postfeministischen Sichtweise dar", heißt es in der Begründung der Jury. Haring setzt ihre subversiven künstlerischen Strategien bevorzugt zur Problematisierung von Genderfragen ein. So trat sie u.a. parallel zur VALIE EXPORT-Retrospektive am Camden Arts Center in London mit der Botschaft "I am not a feminist, I am normal" (2004) auf.

In Österreich stellte Haring in jüngster Zeit u.a. in der Wiener Secession, der Kunsthalle Krems und Kunsthalle Wien und im Forum Stadtpark aus. Im Jahr 2003 hat sie das MAK Schindler-Stipendium for Art and Architecture für einen halbjährigen Aufenthalt in Los Angeles erhalten, im Jahr 2005 wurde sie mit dem "Birgit-Jürgenssen-Preis" der Akademie für Bildende Künste ausgezeichnet, 2006 absolvierte sie das ISCP Atelierstipendium in New York.

Die nach dem im Jahr 1994 verstorbenen langjährigen Leiter der neuen Galerie am Landesmuseum Joanneum benannte Auszeichnung wird seit dem Jahr 2000 alle zwei Jahre vergeben und ist mit 7.500 Euro dotiert. Bisher wurden Elke Krystufek, Constanze Ruhm, Florian Punhösl und Markus Schinwald ausgezeichnet. (APA)

 

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