Lorbeer

Kiesler-Preis 2010 geht an Heimo Zobernig

24. Juni 2010, 13:01
  • Artikelbild: Preisträger Heimo Zobernig - Foto: APA

    Preisträger Heimo Zobernig


Die Begründung der Jury: "Künstlerische Agilität, etablierte Sichtweisen subtil zu untergraben" - Der mit 55.000 Euro dotierte Preis wird im Oktober verliehen

Wien - Der renommierteste und am höchsten dotierte österreichische Preis für Architektur und Kunst, der Friedrich Kiesler-Preis, wird heuer dem österreichischen Künstler Heimo Zobernig verliehen. Die Auszeichnung wird seit 1998 alle zwei Jahre alternierend von der Republik Österreich und der Stadt Wien überreicht und ist mit 55.000 Euro dotiert. Dies teilte heute die Österreichische Friedrich und Lillian Kiesler-Privatstiftung in einer Presseaussendung mit.

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Die Jury würdigte Zobernigs "beispielloses Oeuvre und Werdegang" und seine "künstlerische Agilität, etablierte Sichtweisen subtil zu untergraben und Unvorhergesehenes aufzudecken". Der 1958 in Mauthen (Kärnten) geborene Künstler ist seit 2000 Professor für Bildhauerei an der Akademie der bildenden Künste Wien und arbeitet nicht nur mit Skulpturen, Film, Minimal Art, Konzeptkunst und Design, sondern auch architektonisch.

Zobernig stellte in den vergangenen drei Jahrzehnten unter anderem im MAK Wien und in zahlreichen Galerien in Deutschland, Japan und Portugal aus. Im Wiener Mumok gestaltete er 2002 einen weißen, fensterlosen Kubus als "Brücke" über die Eingangshalle. Zuletzt war seine Installation "Black Cube, 2010" im Juni vor dem Eingang der Kunstmesse "Art 41" in Basel zu sehen. Er studierte von 1977 bis 1980 an der Akademie der bildenden Künste Wien und darauffolgend bis 1983 an der Hochschule für angewandte Kunst Wien. 1994 bis 1995 hatte er eine Gastprofessur an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg inne, 1999 bis 2000 ebenso für Bildhauerei an der Hochschule für bildende Künste in Frankfurt/Main.

Die Friedrich und Lillian Kiesler-Privatstiftung pflegt das Erbe des austro-amerikanischen Architekten (1890-1965) und vergibt seit 1998 den Preis "für hervorragende Leistungen im Bereich der Architektur und der Künste, die den experimentellen und innovativen Auffassungen Friedrich Kieslers und seiner Theorie der 'correlated arts' entsprechen." Die Fachjury des Jahres 2010 bestand aus dem Schweizer Juryvorsitzenden Moritz Küng, dem britischen Architekten Tony Fretton, Francesca von Habsburg, "ArchiLab"-Mitbegründer Frédéric Migayrou und der iranischen Architektin Nasrine Seraji, die seit 2005 am Institut für Kunst und Architektur an der Akademie der bildenden Künste Wien unterrichtet.

Die offizielle Preisverleihung findet am 18. Oktober durch Kulturministerin Claudia Schmied statt. Zu Ehren des Preisträgers zeigt die Stiftung unter dem Titel "The Drama of Display" ab 18. Oktober einige seiner Arbeiten in einer Ausstellung in ihren Räumlichkeiten. 2008 hatte der japanische Architekt Toyo Ito den Kiesler-Preis erhalten. (APA)

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