Ein Leben mit Kunst
Mumok-Direktorin. Karola Kraus, designierte Leiterin des Museums Moderner Kunst, gab ihre erste Pressekonferenz.
ERNST P. STROBL Wien (SN). Schon als Kind war Karola Kraus von Kunst umgeben, ihre Eltern sammelten deutsche Informel und pflegten auch persönlichen Kontakt mit den Künstlern, die im Haus Grässlin ein- und ausgingen, wie Kraus gern erzählt. Ihre Bewerbung um die Nachfolge von Edelbert Köb als Leiterin des Museums Moderner Kunst (Mumok) in Wien überzeugte jedenfalls Kulturministerin Claudia Schmied (SPÖ), die bei der ersten Präsentation von Karola Kraus vor Journalisten am Mittwoch in Wien wiederum darauf hinwies, dass die Schwarzwälderin „in der internationalen Kunstszene bestens vernetzt und hoch angesehen“ sei und „seit vielen, vielen Jahren einen intensiven und wertschätzenden Dialog mit Künstlern“ pflege.
Daran wolle sie auch in Zukunft wenig ändern, sagt Kraus, die sich in den vergangenen Wochen vor allem mit der Ausstellungstätigkeit im Mumok und der Sammlung des Hauses vertraut gemacht hat. Die Sammlung des Museums soll auch den Ausgangspunkt des Ausstellungsprogramms bilden. Dabei möchte Karola Kraus „die strenge Unterscheidung zwischen den einzelnen Etagen“ auflösen, „und auch Sammlung und Wechselausstellungen mehr in Dialog setzen“.
Den SN sagte Kraus am Rande der Pressekonferenz, dass sie den in Wien gepflogenen „Direktorenstammtisch“ als sehr positiv empfinde und ehestmöglich in direkten Dialog mit den Kolleginnen und Kollegen treten werde. Das Programm vom scheidenden Leiter Edelbert Köb ist bis Frühjahr 2011 fixiert. Danach wolle sie mit der ersten eigenen Schau einen „Paukenschlag“ setzen, über den sie aber vorläufig nicht reden könne. Als Beispiel ihrer Absichten nannte Kraus die große Claes-Oldenburg-Ausstellung 2012, die mit Pop-Art-Beständen aus der Sammlung ergänzt werde sowie zugleich mit einer hervorgehobenen Präsentation eines einzelnen Künstlers abgerundet werden solle. Neben geplanten vier Ausstellungen („weniger“ als vorher, das hörte man auch schon von Sabine Haag im Kunsthistorischen Museum) will Kraus Wechselausstellungen bieten, die „im Dialog“ mit dem Sammlungsbestand zu sehen seien. Vor allem die Kunstvermittlung sei ihr ein Anliegen, sagte Karola Kraus.