Salzburg (APA) - Wer schon lange
nicht mehr im Rupertinum war, dem Stammhaus des Salzburger Museums der
Moderne (MdM), der sollte die Gelegenheit nutzen: Eine bessere als die
aktuelle Ausstellung von Jan Fabre wird nicht leicht zu finden sein.
Auf zwei Stockwerken zeigt das Museum ab kommendem Montag bis 27.
August rund 150 Arbeiten des 49-jährigen Tausendsassas aus Belgien.
"Die verliehene Zeit" heißt die aus 150 Fotografien, Buntstift- und
Kugelschreiber-Zeichnungen sowie objekthaften Bühnenraum-Modellen
bestehende Schau. Einerseits präsentiert das MdM darin Fabres eigene
Arbeiten auf Papier oder Leinwand. Andererseits sind die Arbeiten von
neun Fotografen zu sehen, die Fabres Performances dokumentiert haben,
darunter Robert Mapplethorpe, Helmut Newton oder Carl de Keyzer. "Ich
bin Blut" heißt eine Serie, in der Fabre tatsächlich eine Bild-Schrift
mit eigenem Blut verfasst hat, eine Art Tableau von Leben spendendem,
fetischistischem Elixier. Dann wieder thematisiert Fabre in "Trilogie
des Körpers" mit heftigen Wasserfarben-Zeichnungen die körperliche
Zerbrechlichkeit anhand schutzloser, gefesselter und zugleich
gierig-wilder Männer-Figuren. Jan Fabre, der Bühnenautor, Performer,
Lichtdesigner, Regisseur und bildende Künstler ist weltweit in den
renommiertesten Kunsthallen präsent und wird sein künstlerisches
Multitalent heuer in Salzburg im MdM, den Festspielen und der Galerie
Mario Mauroner präsentieren: "Wenn Sie mich fragen, ob die bildende
oder die performative Kunst für mich wichtiger ist, dann ist das so,
also würden Sie mich fragen, ob mir Hirn oder Herz mehr bedeuten. Als
Künstler suche ich mir immer jenes Medium, das mir am geeignetsten
scheint, das auszudrücken, was ausgedrückt werden soll", meinte der
Künstler am Donnerstag.
APA 18:33 26.07.2007
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