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Essl zeigt israelisch-palästinensische Schau

16.04.2008 | 12:40 |  (APA)

Mit der Schau "overlapping voices - Israeli and Palestinian Artists" zeigt das Essl Museum in Klosterneuburg von 16. Mai bis 26. Oktober zeitgenössische Kunst aus einer konfliktreichen Region. Laut den Kuratoren Karin Schneider und Friedmann Derschmidt vom Rites-Institut Wien soll die Schau vor allem der in Europa verbreiteten Schwarz-weiß-Sicht auf den Nahen Osten entgegenwirken.

Einen wesentlichen Ausgangspunkt bildet die Annahme, dass die Wahrnehmung der Situation im Nahen Osten aus europäischer Perspektive komplexere Aspekte oft wegfiltere, sagten die Kuratoren bei einem Pressegespräch. Die Ausstellung behandelt laut Karlheinz Essl ein "brisantes und heikles Thema": "Wir wollen aber kein politisches Statement abgeben, auch nicht Partei ergreifen, sondern ein künstlerisches Forum bieten." Fasziniert hätte ihn der Umstand, dass "Künstler etwas Verbindendes über alle religiösen und politischen Grenzen hinweg" hätten.

Dennoch erwähnte Essl gewisse "Irritationen im Vorfeld" der Ausstellung, die Kuratorin Schneider in der Sorge mancher der 22 teilnehmenden Künstler begründet sieht, unter dem "Banner" europäisch geprägter "Friedensvisionen" politisch vereinnahmt und "missbraucht" zu werden. Derschmidt berichtete über künstlerische Projekte wie "Unrecognized" des israelischen Co-Kurators Tal Adler, der sich mit staatlich nicht anerkannten Beduinen im Negev beschäftigt, oder "Through Language" der Gruppe Parrhesia, ein visuelles arabisch-hebräisches Wörterbuch, dem in Wien noch eine deutsche Übersetzung hinzugefügt wurde. Als weitere Co-Kuratorin fungiert die palästinensische Sängerin Amal Murkus.

(APA)


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