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Secession: Arbeiten von Hans Weigand und Alice Creischer

Utopie und Erotik in Zeiten des Wirtschaftswandels

Von Brigitte Borchhardt-Birbaumer

Debattieren Sie mit!Der Hauptraum der Secession ist wieder einmal in ein Art Filmlabor samt utopischer Hausarchitektur verwandelt. An ein "Jerry Cotton-Haus" schließt sich in Anspielung an Kubricks "Odyssee 2001 im Weltraum" eine Röhre zum Durchwandern an - Hans Weigand (geb. 1954) ist in diesem Klettergang in "Cotton 2001" mehreren seiner Jugendgeschichten auf der Spur: Die Krimifigur Jerry Cotton und das Amerikabild hier in Europa nach dem Krieg, gleichzeitig das Ende einer Ära heute, mit der auch der Vater des Künstlers als Leser der Groschenromane seit 1956 verbunden ist.
Im Jerry Cotton-Haus ist eine Filmgeschichte aus dem Künstlermilieu in Sequenzen als Video zu sehen, die in Los Angeles gedreht wurde; dabei gehören viele andere mit zum Teamwork, so die Fotografin Semotan, Pettinbon, Marco Lulic, Stefan Binder usw. In der Röhre hinter dem Haus ist dann Sean Connery in "2001 Odyssee im Weltraum" neben Zeichnungen zum Thema Utopien zu bewundern. Die weit in ferne Geschichte wandernden sechziger Jahre werden von Weigand ironisch entzaubert.
In der Galerie zeigt Alice Creischer (geb. 1960, in Berlin lebende Theoretikerin und Künstlerin) ihre Figuren und Kleiderfahnen (kunstvoll gestaltete Schals, die ganze Geschichten erzählen) unter dem Titel "The Greatest Happiness Principle Party". Wie oft in ihrer Arbeit geht es um Zusammenhänge zwischen Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur - ein fiktives historisches Secessions-Fest findet hier den Rückblick auf den Börsencrash der CA 1931 durch Spekulationen am Balkan.
In diese Party mit Glückskalkül mischt sich auch die skurille Philosophie Jeremy Benthams, der als Zauberer im Figurenwald aufersteht. Im Kritikpunkt Glück durch Geld oder Museen als Partyräume scheinen wir aber noch kein Stück weitergekommen als 1931. Der böse Blick der Künstlerin geht aber auch noch durch das bereits geöffnete Fenster in die Finanzwelt der NS-Zeit.
Die Serie "Experiment" wird im Grafischen Kabinett mit Maria Hahnenkamp, Meike Schmidt-Gleim und Dagmar Trampisch (kuratiert von Hemma Schmutz) bis 26. 8. fortgesetzt. Der analytischen Diaprojektion auf die Haut von Botticelli und Co. (bis Ingers mit männlichen und weiblichen Akten) von Maria Hahnenkamp harmoniert mit Schmidt-Gleims Buchprojekt der feministisch 2001 verarbeiteten "12 Gespräche über Sexualität" der Surrealisten zwischen 1928 bis '32. Frauen werden vom Objekt zum Subjekt - auch beim vereinten Lesen und Schauen.
Im Stiegenhaus zeigt Dagmar Trampisch ihr Video "Bergkameraden", das weibliche Fans (sie selbst) gegen männliche Skistars nebst Nationalismen aufs Korn nimmt. (Das Experiment 5 ist bis 26. 8., die Hauptausstellungen sind bis 2. 9. zu sehen.)

Erschienen am: 13.07.2001

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