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Neue Chefin fürs Museum Moderner Kunst Kärnten

18.01.2010 | 14:34 |  (DiePresse.com)

Die hausinterne Kunsthistorikerin Christine Wetzlinger-Grundnig ist die neue Direktorin des Kärntner Moderne-Museums. Sie will wieder den eigenen Bestand ausstellen und junge Künstler fördern.

Die Kunsthistorikerin Christine Wetzlinger-Grundnig ist am Montag als neue Direktorin des Museums Moderner Kunst Kärnten (MMKK) vorgestellt worden. Die 43-Jährige ist bereits seit 1995 im Hause tätig, die letzten vier Jahre war sie in Karenz. Kulturlandesrat Harald Dobernig (FPK) meinte, die Entscheidung sei ihm leichtgefallen, Wetzlinger sei ihm intern wie auch von externen Experten ans Herz gelegt worden.

Die neue Direktorin könne Ruhe und Stabilität ins Haus bringen, so Dobernig. Eine Ausschreibung sei nicht notwendig gewesen, da es sich um eine interne Nachbesetzung gehandelt habe. Mit der Hoffnung auf Ruhe und Stabilität spielte Dobernig auf Wetzlingers Vorgängerin Andrea Madesta an, deren Führungsstil für heftige Turbulenzen im MMKK gesorgt hatte und die sich mit Kulturamtsleiterin Erika Napetschnig wilde Gefechte geliefert hatte.

Neupositionierung gegen Besucherschwund

Wetzlinger ging indirekt auf ihre Vorgängerin ein, indem sie Versäumnisse der vergangenen Jahre anprangerte. So sei die Digitalisierung der Inventarlisten seit Jahren nicht vorangetrieben worden, im Bereich der wissenschaftlichen Arbeit sei wenig bis nichts passiert, das Haus habe zudem ständig nur "fremdkuratierte Ausstellungen zugekauft". Wetzlinger will wieder auf die eigenen Mitarbeiter vertrauen und bei den Ausstellungen die eigenen Bestände in den Mittelpunkt stellen.

"Die Aufgaben dieses Hauses gehen weit über den Ausstellungsbetrieb hinaus", meinte Wetzlinger. Es bestehe ein Bildungsauftrag ebenso wie einer zur Förderung und Unterstützung junger, noch nicht arrivierter Künstler. Dies wolle sie etwa mit Themenausstellungen umsetzen, bei denen bekannte Namen in Kombination mit Nachwuchskünstlern gemeinsam präsentiert werden sollen. Auf diese Weise hofft sie, das MMKK wieder neu positionieren zu können. Wetzlinger: "Die gesunkenen Besucherzahlen der vergangenen Jahre zeigen ja, dass die internationale Ausrichtung nicht so erfolgreich war."


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