Mariko Mori präsentiert im Kunsthaus
Bregenz eine ihrer zentralsten künstlerischen Arbeiten der letzten drei
Jahre: das begehbare "Wave-UFO" Projekt.
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Wave-UFO, 1999-2002 / ©Bild: Mariko
Mori |
Die Behausung
Begleitet von Assistentinnen gelangt der Besucher über eine Treppe in
die Kapsel des ca. 5 mal 11 mal 5 Meter großen UFOs, das im dritten Stock
des Kunsthauses gelandet ist.
Für die Dauer von wenigen Minuten begeben sich drei Besucher in das
Innere des Raumobjekts. In der Kapsel gibt es für die Gäste weiche
ergonomisch geformte Liegen über denen eine Art halbrunder Himmel gespannt
ist.
Skulptur & Architektur
Aus kunsttheoretischer Sicht handelt es sich um eine anorganische Form,
die ein Gemisch aus Großskulptur und biomorpher Architektur darstellt.
Moris Arbeit hat einen gewissen Totalitätsanspruch, da sie ästhetische
Erfahrungen mit physischem und mentalem Erleben verbindet.
"Wave-UFO" ist ein Artefakt, das den Betrachter aus der Realität des
Alltags in einen futuristischen und esoterischen Kosmos entführt.
Gehirnströme gemessen
Jeder Besucher wird mit Sensoren ausgestattet, die seine Gehirnströme
messen. Es entstehen Daten auf Basis des Biofeedbacks, die sich in
interaktive Computergrafikbilder verwandeln. Diese Bilder werden in
Echtzeit auf die Kuppel projiziert.
Der Betrachter wird dabei in ein virtuelles Universum entführt, dessen
Farben und Formen in Korrespondenz mit seinen Gehirnströmen und dem der
anderen Besucher steht.
One World
Damit ist eines der elementaren Ideen des Werks bereits erklärt. Mori
geht von der Vorstellung aus, das alles Leben miteinander vernetzt ist und
mit einander in Beziehung steht.
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Oneness, 2003 / ©Bild: Mariko
Mori |
Dem Publikum wird damit die Vision einer neuen Welt vermittelt, in der
kulturelle, nationale und ethnische Schranken keine Rolle mehr spielen.
Gedanken des Buddhismus, der in Japan neben dem Shintoismus vertreten ist,
sind dabei von Bedeutung.
Utopische Modelle
In Bregenz sind neben dem Modell von "Wave-UFO" auch fantastische
Formationen des Universums in Zeichnungen und Bilder zu sehen. Auch eine
alienhafte Skulpturengruppe wird gezeigt. Alles in allem ist Moris Kunst
eine utopische Reise zu einer einheitlichen entgrenzten Welt.
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