09.01.2002 17:36:00 MEZ
Kunsthaus Bregenz stellt Jahresprogramm vor
Sechs Ausstellungen, Motto "Radikalität der Gegenwart"

Bregenz - Das Kunsthaus Bregenz (KUB), die Vorarlberger Landesgalerie zeitgenössischer Kunst, plant für 2002 fünf Ausstellungen bekannter internationaler Künstler und ein Außenprojekt, die KUB-Direktor Eckhard Schneider am Mittwoch vorstellte. Unter dem Motto "Radikalität der Gegenwart" werde Kontinuität des internationalen künstlerischen Anspruchs sowie des Generationen übergreifenden und transatlantischen Dialogs der Künstler und ihrer Werke angestrebt.

Den Anfang macht der 1966 in Glasgow geborene schottische Multimedia-Künstler Douglas Gordon, dessen erste Einzelausstellung in Österreich (19. Jänner bis 1. April) auf die Raumdramaturgie mit drei vertikal angeordneten Ausstellungsplattformen des KUB zugeschnitten ist.

Im Anschluss sind Ausstellungen von und mit Gilbert & George (27.4. bis 23.6.), im Festspielsommer mit der in Amerika lebenden französischen Bildhauerin, Malerin und Zeichnerin Louise Bourgeois (6.7. bis 8.9.), dann mit dem französischen Videokünstler Pierre Huyghe (21.9. bis 17.11.) und zuletzt mit dem amerikanischen Künstler Doug Aitken (30.11 bis 26.1. 2003) geplant. Die in Wien lebende Vorarlberger Videokünstlerin Ruth Schnell entwickelt für Juli/August für die Glasfassade des Kunsthauses ein neues Werk.

Alle Ausstellungen im Kunsthaus Bregenz, so Schneider, seien Eigenproduktionen und überwiegend Premieren für Österreich mit neuen Werken und Werkgruppen, die speziell für das Kunsthaus produziert bzw. eingerichtet werden.

Im Mittelpunkt der KUB-Ausstellungssequenz steht laut Schneider der Mensch und das gebrochenes Verhältnis in seiner Wahrnehmung der Welt und seiner selbst. Einen Schwerpunkt bilde neben der großen Sommerausstellung während der Festspielzeit die Auseinandersetzung mit den Medien Film, Video und Audio in der bildenden Kunst, insbesondere auch ihre komplexe Wirkung auf die Emotion und die Wahrnehmung des Menschen.

Schneider möchte das erfolgreiche Konzept seines ersten KUB-Jahres wieder mit einem Gesamtbudget von 2,2 Mill. Euro (Subventionen, Sponsoren, Eigeneinnahmen) fortführen. In der Bilanz über sein erstes Jahr als KUB-Direktor verwies Schneider darauf, dass 2001 über 72.000 Besucher die Ausstellungen des Kunsthauses sahen, das bedeute eine Steigerung um rund 36 Prozent. 65 Prozent der Gäste kamen aus dem Ausland, davon 30 Prozent aus Deutschland und 15 Prozent aus der Schweiz. Die beim Publikum erfolgreichste Ausstellungen war jene von Jeff Koons (22.000 Besucher), gefolgt von Daniel Buren, Olafur Eliasson, Hiroshi Sugimoto und Günther Förg. (APA)


Quelle: © derStandard.at