VN Mo, 29.1.2007

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Kultur 

VN-INTERVIEW: Bildungsministerin Claudia Schmied zum Thema Kunst

Weil Kunst bereichert

Künstler sollen in Österreich nicht als Bittsteller auftreten müssen.

JOHANNES HUBER UND MICHAEL SPRENGER

VN: Welchen Zugung zu Kultur und Kunst haben Sie?

Schmied: Kultur leistet - auch in meinem Selbsterleben - einen wichtigen Beitrag zur Verfeinerung der eigenen Positionierung. Andere Meinungen hören, andere Sichtweisen kennenlernen, bereichert ungemein.

VN: Welche österreichischen Autoren schätzen Sie?

Schmied: Kathrin Röggla schätze ich sehr, auch wenn sie jetzt in Deutschland lebt. Mein Liebling ist Peter Turrini. Ich liebe seine Theaterstücke und seine Essays.

VN: Kommen wir zu den Finanzen . . .

Schmied: Leider.

VN: Muss sich in der Finanzierung von Kunst etwas ändern?

Schmied: Es wird nie genug Geld geben. Es werden auch nicht alle über meine Politik jubeln können. Aber ich will mir die Finanzierung genau anschauen. Ich habe eine eigene Stabstelle "Wirtschaft und Recht" eingerichtet. Ich will bei der Finanzierung private Unternehmen und Privatpersonen gewinnen. Kunst fördert auch Unternehmen. Ich will jedenfalls nicht, dass Künstler als Bittsteller auftreten müssen. Kulturpolitik hat mit Finanzierung zu tut, es geht aber über die Finanzierung bei Weitem hinaus.

VN: In den Bundesländern wird kritisiert, dass das Gros der Förderungen nach Wien geht.

Schmied: Ich sehe mich als Bundesministerin und werde auch darauf achten.

VN: Welche Rolle sprechen Sie den Intellektuellen zu?

Schmied: Gerade weil sie uns oft Dinge sagen, die unangenehm sind, halte ich Intellektuelle für unverzichtbar. Ich will auf ihre Aussagen sehr achtsam hören. Ich freue mich sehr, wenn ich nun Persönlichkeiten kennenlerne, die ich schon lange einmal treffen wollte.

VN: Kommen wir zum Thema Restitution. Hätten Sie versucht, Klimts Adele in Österreich zu halten?

Schmied: Ich will hier in Bezug auf unsere schreckliche Vergangenheit darauf achten, dass künftig mit höchster Wertschätzung den betroffenen Menschen gegenüber vorgegangen wird. Angesichts unserer Finanzmöglichkeiten hätte ich mich bei der Abwägung in Bezug auf den Rückkaufs der Adele für zeitgenössische Kunst entschieden.

Fragen an Claudia Schmied zu Bildungsthemen auf A3

Schmied: "Intellektuelle sind unverzichtbar." (Foto: VN/Pfarrhofer)




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