Angewandte im Heiligenkreuzerhof: Urban Research
Wie werden die Städte der Zukunft aussehen?
Von Brigitte Borchhardt-Birbaumer
Die Universität für angewandte Kunst hat vom Berlage Institut
Rotterdam eine dreiteilige Schau übernommen, die sich mit
Stadtentwicklungsfragen auseinandersetzt und bis 2. März im
Heiligenkreizerhof präsentiert wird. Schon das 20. Jahrhundert hat mit
theoretisch und sozial orientierten Architekten wie Le Corbusier oder Otto
Neurath bereits die Fragen aufgeworfen, wie sich die enorme Ballung der
Bevölkerung in Millionenstädten auch für die Zukunft bewältigen lässt.
Dabei steht Forschung und Planung in einer Einheit, die sich in "Urban
Research. The Individual and Density" in drei Teilen manifestiert. Das
utopistische Projekt "3D City" ist mit seinen riesigen Modellen, die
äußerlich an das Wiener AKH erinnern, der Kern der Schau. Die Wohn-,
Arbeits-, Wirtschafts- und Freizeittürme - selbst die Landwirtschaft wird
in einem Turm mit Terassenfeldern untergebracht - lassen an eine zukünftig
künstliche Welt auf engstem Raum denken, die durch die
Bevölkerungsexplosion (gerade in den Niederlanden ist die Besiedlung eine
der dichtesten auf der ganzen Welt) notwendig werden könnte. Dieser eher
futuristische Vorschlag wirkt ein wenig bedrohlich und als völliger
Gegensatz zu den Forschungsaufgaben des zweiten Parts der Schau,
"Individualization", in dem Fragen der verschiedenen Religionen, des
Eigenheims samt Behübschung und Begrünung nachgegangen wird. Das
variable Eigenheim und seine Raumverteilung, die "Ornamentalisierung"
durch Pflanzentröge und bunte Kürbisse vor den Häusern sind die Fragen
dieses Teils, der eine längere Betrachtung abfordert. Dazu entwickelte der
österreichische Architekt Peter Trummer mit "Time Sharing Urbanism" noch
eine weitere Gegenposition zu den Ballungsräumen, indem er den Einfluss
der Medien auf die Veränderung der Städte untersuchte. Als
Fallbeispiel ist das Hinterland Australiens gewählt, das nur durch den
Royal Flying Doctors Service, also eine Flug- und Funkverbindung, mit den
Städten verbunden ist. Hier gibt es sozusagen noch genug Platz, aber die
Existenz ist von dieser Organisation abhängig. Noch gibt es also keine
globale Gleichschaltung in der Art zu siedeln, das beruhigt nach den
utopischen Türmen der Enge. Die Zeitschriften "hunch" und "Daidalos"
veröffentlichen die Projekte zur Stadtforschung.
Erschienen am: 13.02.2002 |
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