Schätze der modernen Kunst
Kostbarkeiten. Zu einem Gipfeltreffen renommierter Künstler, von den französischen Impressionisten zu zeitgenössischen amerikanischen Malern, lädt derzeit das Museum der Moderne.
Andreas PRaher ALTSTADT. 74 Millionen Euro erzielte Alberto Giacomettis lebensgroßer Schreitender, „L'homme qui marche I“, kürzlich bei einer Auktion bei Sotheby’s in London. Damit ist die 1961 entstandene Bronzeplastik das teuerste Kunstwerk, das jemals versteigert wurde. Nun zeigt das Museum der Moderne gleich mehrere Werke des Schweizer Künstlers, darunter die Skulptur „La main“ (die Hand) aus dem Jahr 1947.
Doch Giacometti ist nur einer der großen Künstler, dem das MdM bis 30. Mai Raum gibt. Von Van Gogh über Monet bis Picasso und Richter spannt sich der Bogen der derzeitigen Ausstellung „Gipfeltreffen der Moderne“ auf dem Mönchsberg. Sie zeigt die Sammlung des Kunstmuseums Winterthur.
2001 war das Schweizer Museum schon mal mit einer Auswahl an Zeichnungen im Salzburger Rupertinum zu Gast. Aufgrund von Renovierungsarbeiten befindet sich die 242 Werke umfassende Sammlung nun auf Tournee. Nach der Kunst- und Ausstellungshalle in Bonn und dem Mart Rovereto machen die Gemälde, Skulpturen und Zeichnungen der 105 Künstler in Salzburg Station.
„Es sind Werke, die in Österreich spärlich bis überhaupt nicht vertreten sind“, sagt MdM-Direktor Toni Stooss. Zum wertvollsten Stück zählt das 1888 entstandene Ölbild des Postmeisters Joseph Roulin von Vincent van Gogh, dessen Versicherungswert mehrere Millionen Euro erreicht. Nicht zu unterschätzen sind aber auch die Arbeiten des noch lebenden weltweit renommierten deutschen Künstlers Gerhard Richter.
Beginnend mit den französischen Impressionisten zeigt die Schau auch zeitgenössische amerikanische Kunst. Das hat mitunter mit der Sammeltätigkeit des Kunstmuseums Winterthur zu tun. „Die Ausstellung ist chronologisch, aber nicht enzyklopädisch aufgebaut. Einige Stilrichtungen sind stärker vertreten als andere, das geht aus den Sammlerpersönlichkeiten hervor“, schildert Stooss. Der vor über 150 Jahren gegründete Kunstverein Winterthur sei stets mit durch diese geprägt worden, sagt Direktor Dieter Schwarz. Besonders durch Schenkungen von Sammlerfamilien wie Bühler, Hahnloser oder Reinhardt erfuhr das Schweizer Museum in der zweiten Hälfte des 19. und in der ersten Häfte des 20. Jahrhunderts substanziellen Zuwachs.