Initiiert wurde die Ausstellung, die bereits im englischen Leeds gezeigt wurde, vom Henry Moore Institut. Ab 20. Jänner sind die Skulpturen in Bremen zu sehen. Berger betonte, dass die Schau zum ersten Mal den Versuch mache, während der NS-Zeit entstandene Skulpturen unter künstlerischen Aspekten zu präsentieren. Die Exponate würden nicht - wie bisher üblich - darauf reduziert, die Darstellung eines verbrecherischen Systems zu illustrieren.
Begleitende NS-Dokumentation
Die Präsentation wird den Angaben zufolge durch eine separate Dokumentation ergänzt. Es dürfe nicht außer Acht gelassen werden, wie Kunstwerke in der NS-Zeit propagandistisch benutzt worden seien, sagte Berger. Ziel sei es, zu einer differenzierten Sicht beizutragen, indem zwischen den künstlerischen Werken und ihrer propagandistischen Verwendung während der NS-Zeit unterschieden werde.
Thema der Schau sei nicht die Darstellung der Bildhauerei in der NS-Zeit, sagte die Museumsleiterin. Vielmehr solle gezeigt werden, wie sich die vor 1933 in Deutschland dominierende Richtung der idealistischen Aktplastik in den 30er und 40er Jahren veränderte.
Die Ausstellung beschränkt sich nicht auf Werke aus dem Zeitraum zwischen
1933 und 1945, sondern zeigt auch Exponate, die früher und später entstanden.
Dass diese spezielle deutsche Bildhauertradition in der Nachkriegszeit
untergegangen sei, hänge sehr eng mit ihrer Entwicklung während der NS-Zeit
zusammen. (APA/AP)
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derStandard.at