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9.7.2002
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Globalisierte Jugend
Muntean/Rosenblum mit Billboards
Bregenz
(VN-ag) Zeitgleich mit der großen Sommerausstellung
von Louise Bourgeois im Kunsthaus bespielt das kongeniale Wiener
Künstlerduo Muntean/Rosenblum die KUB-Billboards an der Bregenzer
Seestraße.
"Some Things Never Change" befasst sich mit der
Identität globalisierter Jugendkultur und der Austauschbarkeit ihrer
Attribute. Porträtzeichnungen von Jugendlichen, umgesetzt in
Schwarz/Weiß, vor dem Hintergrund eines grauen Linoleumbodens
fotografiert und ergänzt durch zugeordnete Gegenstände - so
präsentieren sich die sechs Bildtafeln beim Bregenzer Bahnhof.
Ursprünglich in Farbe, stellt die Serie "Some Things Never Change"
die Weiterführung einer bestehenden Arbeit des Künstlerduos dar, das
in seiner seit 1992 praktizierten ausschließlichen Zusammenarbeit
nicht nur unterschiedlichste künstlerische Ausdrucksformen von der
Malerei bis zur Performance betreibt, sondern auch neue Modelle des
Teamworks erprobt.
Neue Team-Modelle
Die Porträtvorlagen - gezeichnet vor dem Hintergrund
eines städtischen Umfeldes - stammen aus Zeitschriften und
Lifestyle-Magazinen. Als jugendtypische Attribute dienen der
Turnschuh mit dem Panter, ein Handy, ein cooler Schlüsselbund oder
ein vollgerauchter Ascher. Was zunächst wie eine nähere
Charakterisierung der Jugendlichen erscheint, entpuppt sich als
austauschbares, immergleiches Zubehör, das höchstens die
Globalisierung der Jugendkultur zu verkörpern mag, keinesfalls aber
für individuelle Identitäten stehen kann. So entlarvt die Israelin
Adi Rosenblum die medial konstruierten Identitäten als "im Grunde
antiindividuell" und die Jugendkultur als "nur daran interessiert,
dass jeder dasselbe macht (...) überall auf der Welt werden die
gleichen Kleider getragen." Angesichts der Schnelllebigkeit
jugendlicher Trends und Moden lässt sich der Titel "Some Things
Never Change" als durchaus ironisch kategorisieren.
Das Künstlerduo entlarvt die Jugendkultur als
austauschbar.
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