DiePresse.com | Kultur | Kunst | Artikel DruckenArtikel drucken


Street Art: Freiluft-Kunst

24.06.2010 | 19:24 | von Christina Böck (Die Presse - Schaufenster)

Ein Buch und eine Ausstellung beschäftigen sich mit verschiedenen Aspekten der Street Art. Wir haben ein paar besonders unterhaltsame Beispiele herausgegriffen.

Die Aufmerksamen werden belohnt: Wer ­etwa in London darauf achtet, wohin er tritt, der könnte gut und gern von einer Figürcheninstallation des Street Artist Slinkachu überrascht werden. In Wien hat man derlei Freuden seltener, aber doch immer öfter. Unter einer Gürtel-U-Bahn-Brücke etwa wird man von einem Schriftzug forsch aufgefordert, einmal nach oben zu schauen. Folgt man der Anweisung, sieht man im Gebälk ein Bild eingeklemmt. Mit der Interaktivität, wenn auch mehr auf der Metaebene, spielt auch ein anderes Projekt auf Wiens Straßen. Da hat jemand auf den Gehsteig einen Strich und den Satz „Cross this line to feel ­female“ gesprayt. Andernorts steht über dem Strich: „Cross this line to feel male“. Die Wand und das Graffito drauf haben längst ausgedient, Street-Art-Künstler erweitern ihre Betätigungsfelder immer weiter.

Die Kunsthalle Wien eröffnet jetzt eine Ausstellung zum Thema. Und im Gestalten Verlag ist kürzlich ein Fotoband erschienen, der „urbane Interventionen“, Eingriffe in den Stadtraum, zusammenfasst. Denen ist so gut wie allen eins gemeinsam: Sie überraschen und machen Spaß. Ob das jetzt das Haus ist, dessen Fassade nur eine rote Nase gefehlt hat, damit es wie ein Gesicht aussieht, oder die Schaukel, die auf einer kommunistischen Statue in Warschau montiert wurde. Beispiele in Wien werden auf schaufenster@diepresse.com gerne entgegengenommen und dann online veröffentlicht. 


© DiePresse.com