Große Stimme innerer Emigration | |
Mit 28 Jahren war Hills Karriere als Landschaftsmaler vorüber - er erlitt eine schwere Psychose. |
Der schwedische Künstler Carl Fredrik
Hill (1849-1911) ist einer der großen Anreger der Modernen Kunst des 20.
Jahrhunderts. Als Sohn eines Mathematikprofessors wuchs er in der Enge der
südschwedischen Universitätsstadt Lund auf und musste seine Ausbildung zum
Landschaftsmaler gegen den Widerstand des Vaters durchsetzen. Nach Studien an der Stockholmer Kunstakademie ging er nach Frankreich
und entwickelte sich dort zu einem der originellsten schwedischen
Landschaftsmaler seiner Zeit. Entscheidende Inspirationen kamen durch die
Schule von Barbizon und besonders durch das Vorbild Corots. Schwere Psychose mit 28 Hill konnte allerdings nicht offiziell reüssieren, seine Bilder wurden
in den Salons aufgrund ihrer Radikalität nicht akzeptiert. Im Alter von 28
Jahren erlitt er eine schwere Psychose, er wurde hospitalisiert und seine
Karriere als Landschaftsmaler war vorüber. Die Jahre von 1883 bis zu seinem Tod 1911 verbrachte Hill unter der
Obhut von Mutter und Schwester in seiner Heimatstadt Lund. In dieser Zeit
entstand sein vielfältiges und eindrucksvolles zeichnerisches Werk, für
das er heute berühmt ist. "Gesund" oder "krank"?
Hill wurde im Zusammenhang mit der Kunst von Geisteskranken und
Außenseitern als eine der großen Stimmen innerer Emigration wahrgenommen.
Hill wurde als schizophren diagnostiziert, und die frühe Deutung teilte
sein Werk in eine "gesunde" und eine "kranke" Phase auf. Die heutige Sicht ist differenzierter und siedelt sein Werk an der
Grenze zwischen ästhetischer Selbstbestimmung und Zustandsgebundenheit
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