New-Media-Künstler Mark Napier schmiedet Werkzeuge für die Web-Community.
Ein Raum ohne Wände, ohne Boden, ohne Decke. Ein Raum, in dem alles und nichts gleichzeitig existiert. Ein Raum, in den jeder Zutritt hat. Wie macht man sich darin bemerkbar? Mit welchen Ausdrucksformen zeigt man sich? Das unbeschriebene, unendliche Blatt, als das sich das World Wide Web in seinen frühen Jahren präsentierte, las der New Yorker Net-Artist Mark Napier als Aufforderung zum künstlerischen Handeln.
Und er formulierte daraus Einladungen an die damals noch junge Web-Community. "Net.flag" nannte er das Projekt. Die Idee: Eine Plattform, auf der jeder mit minimalem technischem Aufwand zeigen kann, wes Geistes Kind er ist, indem er eine ikonische Darstellung auf dem Rechteck der Flagge online kreiert und auf die net.flag-Plattform stellt. Die Flagge, im Prinzip der kleinste gemeinsame Nenner einer Gemeinschaft, Signatur der Zugehörigkeit, wurde im net.flag-Projekt Gestaltungsfläche für individuelle Haltungen und Ansichten, mitunter verspielter Ausdruck von Befindlichkeiten. "Im Februar 2002 ging net. flag online. Die Beteiligung war enorm. Jede Minute erschienen neue Flaggen auf der Plattform. Mittlerweile sind es zigtausende."
Der Künstler lieferte der Web-Community das Werkzeug, um ihre Embleme zu erschaffen. Die Themen-Cluster haben sich ohne inhaltliche Steuerung durch den Künstler gebildet. "Net.flag ist ein Kind seiner Zeit. Es wurde kurz nach 9/11 aufgesetzt, und die Beschäftigung mit der US-amerikanischen Identität und dem Verhältnis zur arabischen Welt ist als Fokus erkennbar."
Analoge Wurzel
Net.flag existiert als digitales Projekt natürlich unabhängig von Ort und Zeit und dem physischen Kontakt zwischen Menschen, entstanden ist das Projekt doch ganz analog. Der New Yorker Napier traf einen weiteren New Yorker, Jon Ippolito, einen assoziierten Kurator des Guggenheim Museums, in New York. Man unterhielt sich. Napier bombardierte Ippolito mit Ideen. Ippolito war auf der Suche nach einem Projekt, das sich als Sammlung digitaler Kunst für das Guggenheim eignete. Ein weiterer New Yorker, Matthew Mirapaul, Kunstkolumnist der New York Times, machte die Aktion ebenda publik und aktivierte mit der Grande Dame der Alten Medien die Nutzer der Neuen. "Das war der große Schub für das Projekt," erinnert sich Mark Napier.
Wichtig ist ihm die Sichtbarmachung, vor allem von Machtkonstellationen, die sich im Web in nie dagewesener Fülle zeigen. "Jede Information ist möglich. Die richtige sowie die gezielte Fehlinformation. Das ist enorm interessant und gleichzeitig ungeheuer beunruhigend." Vor allem die Macht bzw. die Ohnmacht, die durch diese Flüsse entstehen, faszinieren den New Yorker New-Media-Künstler Napier bis heute.
Begonnen hat die Faszination um 1996 herum, als der studierte Maler mit seinem Commodore 64 die ersten "ästhetisch-konzeptuellen Computer-Erfahrungen" machte. "Media-Jamming war das Zauberwort der ersten Generation von Net-Artists. Alles ausprobieren, alles infrage stellen." Net-Art war noch keine Kategorie. Und das Web als unendlich weites Feld der Kunst war noch nicht beackert. Napier begann zu pflügen. Sein erstes Projekt: der Schredder. Ein Programm, mit dem jedermann jede beliebige Website schreddern konnte, wobei die geschredderte Version verfügbar blieb. Napier bezeichnet sich als Net-Artist der Generation 0. 6. "Die Generationen folgten in atemberaubendem Tempo aufeinander. Heute muss man von New-Media-Art sprechen. Die Formen sind so vielfältig. Und das Web als Werkzeug der Kunst ist in den Hintergrund gerückt, während die Kommunikation über Kunst in viel höherem Maß im Netz stattfindet."
Digitale Kontinente
Die neuen Kontinente im digitalen Raum, allen voran die sozialen Netzwerke, bewertet er als einengend. "Facebook ist mir zu laut. Man kann da kein Pionier sein. Facebook ist einfach nur Mark Zuckerbergs Vorstellung von Freundschaft. Das funktioniert vielleicht für eine Milliarde Leute. Für mich nicht. Man bekommt da eine Struktur oktroyiert. Ich bin nur am nichtstrukturierten Erfinden interessiert." Auch wenn Napier nicht mit dem Web als Werkzeug arbeitet, nützt er in seiner Arbeit digitale Optionen. Seine jüngste Arbeit ist eine Installation mit dem Titel Smoke, ein 3-D-Modell eines schmelzenden Empire State Building. "Das Gebäude ist eine Metapher für Macht. Und ich fordere diese Struktur heraus." Napier programmiert, packt es in ein File und verschickt es. "Was die Galerie oder das Museum damit macht, wohin es projiziert und dadurch kontextualisiert wird, darauf nehme ich keinen Einfluss."
Obwohl net.flag bald zehn Jahr alt wird und damit als Dinosaurier der Web-Kunst gelten muss, wird es in jüngster Zeit wieder engagiert von der Web-Gemeinschaft bespielt. Denn einer seiner wichtigsten Inhalte, die Frage nach der amerikanischen Identität und das Verhältnis zur arabischen Welt, wird jetzt, am Vorabend des zehnten Wiederkehrens von 9/11, von einer neuen Generation von Usern neu verhandelt. (Bettina Stimeder, DER STANDARD - Printausgabe, 13./14./15. August 2011)
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