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Riesenrad am Parkdeck: "Neues Linzer Markenzeichen"

08.02.2011 | 21:03 | GEORGIA MEINHART (Die Presse)

Das erfolgreichste Linz09-Projekt geht in die zweite Rund. Die Neuauflage kostet 1,5 Millionen Euro, die hauptsächlich aus EU-Fördermitteln für regionale Entwicklung bestritten werden.

Linz. Das Riesenrad auf dem Parkdeck – einst Herzstück des an Besuchern gemessen erfolgreichsten Linz09-Projekts – wird es in diesem Jahr nicht mehr geben. Stattdessen lockt die zweite Auflage der begehbaren Installation „Höhenrausch“ mit Wasserpavillon, gefluteten Ausstellungsräumen, einem Parkhaus im Nebel, Eisschlangen oder einer der Lagune von Venedig nachempfundenen Terrassenlandschaft. Und natürlich jenen schwebenden Brücken und Stegen aus rohem Holz, die im Kulturhauptstadtjahr 2009 insgesamt 270.000 Besucher zu bis dahin ungekannten Aussichtspunkten über den Dächern der Stadt geführt haben.

Die Neuauflage kostet mit 1,5 Millionen Euro, die hauptsächlich aus EU-Fördermitteln für regionale Entwicklung und Teilen des Restbudgets von Linz09 stammen, um rund ein Drittel weniger (2,2 Millionen Euro) als der erste „Höhenrausch“. Auch die Erwartungen fallen entsprechend der „nicht mehr in dem Ausmaß wie zu Zeiten der Kulturhauptstadt vorhandenen Werbemaschinerie“ etwas nüchterner aus: „Wenn wir 80.000 bis 100.000 Besucher haben, wäre das ein schönes Ergebnis“, sagt Landeshauptmann und Kulturreferent Josef Pühringer.

Dennoch gibt es für den „Höhenrausch.2“, der diesmal unter dem Titel „Brücken im Himmel“ startet, hochgesteckte Ziele: Er soll, so das Ziel, als langfristiges und niederschwelliges Format der Kunstvermittlung erhalten bleiben. Ähnlich der Linzer Klangwolke oder dem Ars Electronica Festival „im Sinne eines Anspruchs von Kunst für alle im öffentlichen Raum“, wie der Linzer Vizebürgermeister Erich Watzl erklärt: „Der Höhenrausch kann zu einem neuen Markenzeichen für Linz und Oberösterreich werden.“

Sollte der Plan aufgehen, wird allerdings die hölzerne Steg- und Brückenkonstruktion erneuert werden müssen. Sie hält bis 2012.

Der nun auf rund zwei Kilometer etwas verlängerte und teilweise unter freiem Himmel angelegte Parcours führt nicht nur in den öffentlichen, sondern erstmals auch in den sakralen Raum. Über einen Eingang am Glockenturm gelangen Besucher auf den bisher der Öffentlichkeit nicht zugänglichen 400 Quadratmeter großen Dachboden der barocken Ursulinenkirche.

Er wird, ebenso wie die beiden am Projekt beteiligten Ausstellungshäuser – das Einkaufszentrum Passage und das angrenzende Parkhaus –, mit Installationen internationaler Künstler, darunter Stefan Banz, Fujiko Nakaya oder Pepi Maier, bespielt. „Höhenrausch.2 – Brücken im Himmel“, der Kunst-Parcours über den Dächern von Linz, dauert vom 12.Mai bis 16.Oktober (Mo–Fr 10 bis 22Uhr, Sa, So 10 bis 22Uhr).

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www.ok-centrum.at


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