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Jan Fabre. Folklore Sexuel Belge

07.07.2017 - 09.09.2017

MAM Mario Mauroner Contemporary Art, Wien, Wien / Österreich

"Folklore Sexuel Belge. Édité et Offert par Jan Fabre, Le Bon Artiste Belge" ist eine Reminiszenz des aktuell wohl meist beachtesten belgischen Künstlers an die lange Tradition des belgischen Karnevals. Das Groteske, das anarchische Momentum des Karnevals nimmt in den zweiundzwanzig Farbstiftzeichnungen und drei Objekten eine neue Gestalt an. Umfasst von barock anmutenden Goldrahmen, in roten Samt eingelassen, ziehen die kleinformatigen Arbeiten den Blick des Betrachters auf sich und wecken dadurch eine beinahe voyuristische Lust.... Schon die Präsentationsform, die Inszenierung dieser neuen Serie, ist ein Spiel mit den Ebenen.

Jede Arbeit ist mit einer kleinen güldenen Plakette versehen auf der, unter dem Titel des Werks, zu lesen ist "Édité et Offert par Jan Fabre. Le Bon Artiste Belge". Eine ganz schön selbstbewußte Ansage, denkt man im ersten Moment, um dann im zweiten seine karnevalistische Referenz an die Schokolade des Volkes, "Côte d`Or, le bon chocolat Belge", zu entdecken.

Über die gewählten Figuren und Motive dieser Werkserie setzt Jan Fabre die seit langer Zeit für seine Arbeit essentielle Reflexion zur Kunst- und Kulturgeschichte fort, wie beispielsweise 2008 im Pariser Louvre, oder mit seiner 2014 im Kunsthistorischen Museum Wien gezeigten Schau "The Years Of The Hour Blue" sowie zuletzt 2016/17 mit "Knight of Despair/Warrior of Beauty" in der Eremitage St. Petersburg. Jan Fabres Dialog mit den Werken der alten Meister öffnet für den Betrachter ein weites Assoziationsfeld.

Dabei kann die Arbeit Jan Fabres, und so auch die neue Werkserie, als Fortführung der flämischen Schule gesehen werden. Die bewusste Zuwendung alter Meister wie beispielsweise Pieter Brueghel an das Alltägliche, an das ungeschminkte Leben unterschiedlichster Gesellschaftsschichten seiner Zeit, ist eine im Werk Jan Fabres weitergeführte Tradition.
Schon der Titel der aktuellen Ausstellung "Folklore Sexuel Belge" unterstreicht diesen Aspekt neben dem aber auch die Auseinandersetzung mit Fragen zur Bedeutung und Beschaffenheit der Metamorphose - der für Jan Fabres Schaffen leitmotivische Gedanke - verfolgt werden.

Ob etwa durch das Symbol des Feuers in "The Fires of St. Martin" als Sinnbild der Zerstörung und des Neubeginns, oder mit einem Augenzwinkern bei "The chickens being fed" durch die Hennen, als Inbegriff der Fortpflanzung.
“Goliath, the biggest Belgian giant”, der seine Lust öffentlich verspritzt, oder “A nun in the Beguinage” die achtsam eingetopfte Penisse gießt, Jan Fabre, Le Bon Artiste Belge, begibt sich mit dieser Werkserie auf eine karnevalistisch-doppelbödige Reise.

[Quelle: http://www.galerie-mam.com/]

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