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Walter Swennen. Tambula malembe

17.03.2018 - 28.04.2018

Galerie nächst St. Stephan, Rosemarie Schwarzwälder, Wien / Österreich

Um einen Ausstellungstitel gebeten, fällt Walter Swennens Blick zufällig auf eine Seite in einer Publikation über kongolesische Maler, genauer: auf ein Bild des Peintre MOKE (1950-2001) aus Kinshasa. Es zeigt eine Rumba-Band mit einem Sänger, der als Schriftzug sichtbar „Tambula malembe“ singt, ein Lied des kongolesischen Musikers Vadio Mambenga (ca. 1940-1990). In der Fußnote des Katalogs lautet die Übersetzung „allons-y doucement“. Walter Swennen assoziiert „Easy Does It“, ein Stück von Lester Young aus der Swing-Ära.... Also, „gehen wir es sachte an“.

Ähnlich wie bei der Titelfindung verfährt Walter Swennen bei seiner Bildfindung – assoziativ und improvisierend. Maître Moke, dessen Bilder er in den 1970er Jahren bei einem Poetenfreund fast täglich sah, zeigte ihm die „universelle Schönheit von Wellblechdächern“ (W.S.) im Alltagsleben Kinshasas. Für Swennen gibt es kein Konzept der Malerei, alles hängt von Begegnungen ab, von Improvisationen in unterschiedlichen Geschwindigkeiten, von extrem singularisierten Individualitäten, die man nur dort antrifft, wo sie sind. Quer durch sein Werk ist Walter Swennen auf der Suche nach dem Unvorhersehbaren und Widersprüchlichen in der Malerei. Seine Arbeiten sind Experimente und Erforschung von Motiven, von Sprache und Zeichen, von Techniken, Bildträgern, von Bedeutung und Aussagekraft.

Nach seinen Anfängen als Dichter der Beatnik-Generation und Teilnahmen an Happenings wird Malerei zu Beginn der 1980er Jahre Swennens bevorzugtes Ausdrucksmittel. „A painting is always an image of a painting“ formuliert er eine Dekade später. Das Ziel der Malerei ist für ihn die Malerei selbst. Sie ist Übersetzung dessen, was von außen kommt, wobei Swennen sich so unterschiedlicher Inspirationsquellen wie Comic, Literatur, Lexika, Kinderzeichnungen, Motiven aus der Werbung und der Pop Art bedient. Die Umsetzung selbst ist von deutlicher Vorliebe für Formen des Widerständigen, der Abweichung und Relativierung geprägt: die Marginalität, die Absurdität, das Tragikomische bestimmen seine Bildwelt. In einer Art visueller Poesie erkundet Swennen die Beziehung zwischen Symbolen, Lesbarkeit, Bedeutung und malerischer Ausführung, die er analog rhetorischer Figuren wie Ironie, Paradoxon oder Antithese ins Werk setzt.

[Quelle: www.schwarzwaelder.at]

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last modified at 03.04.2018


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