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analog_digital – Die Dichotomie des Kinos

03.10.2017 - 28.01.2018

Das Kino erschien seinen ersten Betrachtern wie pure Magie, doch im Unterschied zur Zauberei hat es seine Tricks von Anfang an verraten: Der Film "Die ideale Filmerzeugung" (1914, Kamera und Animation: Ludwig Schaschek) war einer der ersten, der dem Publikum den erstaunlichen Produktionsprozess der neuesten Virtual Reality – damals noch "Lichtbilder" – näherbrachte. Filmemacher wussten schon zu Beginn, dass in einem Medium, welches die Identifikation des Publikums mit den Figuren auf der Leinwand durch einander abwechselnde objektive und subjektive Aufnahmen erzeugt, die ehrliche Antwort auf die Frage "Wer bin ich?" nur in der Machart oder der Materialität des Films selbst liegen kann.... Erstere ist hauptsächlich die Domäne des Langfilms mit zahlreichen Werken zum Thema Realität/Simulation, wie etwa Kathryn Bigelows "Strange Days" (1995) oder "Her" von Spike Jonze (2013), während es eher Kurzfilme sind, die sich mit der Materialität des analogen und später digitalen Kinos beschäftigen, wie "Optical Sound" von Elke Groen und Christian Neubacher (2014) oder die Arbeiten von Siegfried A. Fruhauf, beispielsweise "Structural Filmwaste. Dissolution 1" (2003) oder "Vintage Print" (2015). Die Dichotomie des Kinos: einerseits eine allmächtige, gottgleiche, unsichtbare Kraft, die als Supercomputer oder Matrix das ganze Universum beherrschen kann, andererseits verletzlich durch zerkratztes Material, instabile Chemie oder verschwindende Daten – ohne archivarisches Zutun dem sicheren Untergang geweiht.

Das Filmarchiv Austria zeigt anlässlich der neuen Ausstellung "Analog_Digital. Media (Ex)Changes" in einer von Virgil Widrich kuratierten Retrospektive einen faszinierenden Querschnitt durch das nationale und internationale analog/digitale Kino.

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last modified at 07.06.2018


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