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Manuel Gorkiewicz. Piazza

Einladung: Manuel Gorkiewicz. Piazza. 2018

07.06.2018

Kunst im öffentlichen Raum Wien, KöR, Wien / Österreich
Öffentlicher Raum Wien, Wien / Österreich

Bodenstedtgasse/Ecke Wedekindgasse, 1210 Wien

Der Künstler Manuel Gorkiewicz stellt einen öffentlichen Platz für Jung und Alt in Form einer Piazza zur Verfügung. Doch der auf den ersten Anschein schlichte architektonische Eingriff birgt viel mehr. Die Arbeit befindet sich neben dem Paul-Speiser-Hof, parallel zu jenem Gebäude des Ensembles, das von Ernst Lichtblau gestaltet wurde (erbaut 1930/31). Lichtblau hat eine kubische und offene Anlage für seine Bewohner geschaffen – eine Hommage an die stromlinienförmige Formensprache des Internationalen Stils, der damals die Architektur dominierte.... Gorkiewicz’ gestalterische Mittel gehören der Architektur wie auch der Kunst an: Geometrie, Form, Farbe, Zeit und Bewegung. Das entscheidende Element seiner Arbeit ist allerdings die Präsenz vorwiegend junger Leute, die diese Anordnung für den öffentlichen Raum zum Leben erwecken werden. Die Arbeit ist so gleichermaßen Performance, bemalte Skulptur und architektonische Intervention. In dieser Fusion, liegt der Schlüssel zu Gorkiewicz’ bravura. Aus schlanken Bahnen eines bunt gestreiften Markisenstoffs, die zusammen geometrische Formen bilden, hat Gorkiewicz eine Art rudimentäres, skelettartiges „Zelt“ für alle geschaffen. Piazza wurde für einen Ort erdacht, an dem die starke Präsenz von Jugendlichen oft zu Sicherheitsbedenken führt. In einer Umfrage unter der örtlichen Bevölkerung fand Gorkiewicz heraus, dass es nur ein paar grundlegender Elemente bedarf, um auf die Anliegen der Jugendlichen, die sich draußen treffen, einzugehen: Diese Bedürfnisse umfassten Zuflucht, Privatheit, Lärmreduktion und eine ästhetische Aufwertung des Kontexts, um zu verhindern, dass der Ort heruntergekommen wirkt. Die Intention des Künstlers ist es, Zeichen und Farben zu benutzen, die in allen Kulturen vorkommen – ob im Nahen Osten, in Nordafrika, ob als Streifen von Zirkuszelten oder in Fernsehtestbildern. Eine fulminante Farbabfolge ist das erste Element, um auf die Betrachter eine entwaffnende Wirkung auszuüben und diese zum Verweilen einzuladen. Darüber hinaus verweist die Funktion als öffentlicher Platz auf eines der größten Meisterwerke aller Zeiten, den Platz auf dem Kapitolshügel, entworfen von Michelangelo. Indem er auf den Maler der Sixtinischen Kapelle anspielt und diskret die Op Art sowie Künstler wie Daniel Buren oder André Cadere zitiert, entzieht Gorkewicz sein Werk dem Bereich der Architektur und verortet es konsequent im generellen Bereich des Visuellen.
Cornelia Lauf

[Quelle: www.koer.at]

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last modified at 07.06.2019


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