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RAMESCH DAHA _ ZWEINTOPF

Einladung: RAMESCH DAHA _ ZWEINTOPF. 2018

12.10.2018 - 16.10.2018

flat 1 , Wien / Österreich

Das Ausstellungsprogramm von flat1 beschäftigt sich 2018/19 mit den Bedingungen und Mechanismen menschlicher Wahrnehmungsfähigkeit.

Die Künstlerin Ramesch Daha zeigt unter diesem Aspekt eine Dokumentation/Installation ihrer Arbeit: 6. April 1945, die im Rahmen eines Wettbewerbs von Kunst im öffentlichem Raum Niederösterreich an der Gefängnismauer Stein realisiert wurde. (siehe Text von Cornelia Offergeld)
Mit ihrer Arbeit spannt die Künstlerin den Bogen der Wahrnehmung von historischen Ereignissen bis in die politische Gegenwart....


Das Kunstkollektiv zweintopf wiederum setzt dem geschäftigen Alltag, mit seiner angeblich unabwendbaren „as soon as possible-Mentalität“, eine verlangsamende Poesie des Trivialen entgegen. Das Künstlerduo schult dabei die Wahrnehmungsfähigkeit der Betrachter/Innen indem es die uns umgebenden Dingwelten durchforstet, die Chiffren und Symbole des Gewöhnlichen durchleuchtet und an den Rändern des Öffentlichen interveniert – immer auf der Suche nach jener Prise Absurdität, die sich in jedem menschlichen Streben am Ende verbirgt.


Ramesch Daha
geboren 1971 in Teheran/Iran. 1978 Übersiedlung nach Wien. Lebt und arbeitet in Wien. Staatsstipendium für bildende Kunst 2005. Förderpreis der Stadt Wien 2010. Gmoser Preis 2015.


Text zu Ramesch Daha von Cornelia Offergeld
Die Künstlerin Ramesch Daha nahm die Herausforderung, die rund 100 Meter lange und 7,5 Meter hohe Gefängnismauer künstlerisch zu gestalten, zum Anlass, dieses dunkle Kapitel der Haftanstalt aufzugreifen: Daha übertrug Auszüge – insgesamt 17 Seiten – des Strafgefangenen-Registers von 1944/45 unkommentiert als überdimensionierte Blaupausen auf die Mauer. Durch das verwendete Kopierverfahren fokussiert sie den Blick auf die nüchterne Dokumentation der damaligen Insassen. Die riesenhafte Übertragung der historischen Blätter mit ihren handschriftlichen Auflistungen aber erzeugt auch eine Ebene des Persönlichen, ist Zeile für Zeile Zeugnis der Schicksale dieser Menschen und gibt der Unfassbarkeit des Ereignisses durch die schiere Größe ein Gesicht.

Die Registerseiten wurden von Ramesch Daha mit allen originalen Spuren wie auch den Durchstreichungen durchgepaust und in einem aufwendigen Verfahren an die Wand gemalt. (Nach dem Krieg war es ein übliches Verfahren, die Namen der ab 1945 Inhaftierten nach Verbüßung ihrer Haftstrafe aus dem Register zu streichen.) Aus Respekt und Diskretion den betroffenen Personen und Familien gegenüber wurden die Namen der Insassen aus der Zeit vor 1945 von der Künstlerin unkenntlich gemacht.

www.ramesch-daha.com


Zweintopf
wurde als Künstlerduo im Jahr 2006 von Eva Pichler (*1981) und Gerhard Pichler (*1980) gegründet und agiert sowohl in klassischen Ausstellungszusammenhängen wie auch im öffentlichen Raum.

[Quelle: Einladung]

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last modified at 15.10.2018


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