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Marlene Hausegger. mobile5haus

Ansicht: Marlene Hausegger. mobile5haus. Foto: Ewald Judt. 2017

13.07.2017 - 23.04.2018

Kunst im öffentlichen Raum Wien, KöR, Wien / Österreich
Öffentlicher Raum 1150 , Wien / Österreich, 1150

Ort: Braunhirschenpark, Ecke Oelweingasse, 1150 Wien

Die Künstlerin Marlene Hausegger hat, auf Einladung von KÖR Kunst im öffentlichen Raum Wien, mit mobile5haus ein Projekt mit und für Jugendliche im Braunhirschenpark im 15. Wiener Gemeindebezirk konzipiert. Es handelt sich um ein hybrides Raumobjekt in Form eines überdimensionalen Mobiles, das sowohl Lichtquelle als auch Skulptur und nicht zuletzt Orientierungspunkt ist. Betonfundament, Metallrohre, Kugellampe und Aludibond-Schilder schaffen einen Raum für Jugendliche, der gleichzeitig auch ein Symbol ihrer sozialen Interaktion ist.... Ortsbezogen setzt sich Hausegger mit den Fantasien und Wahrnehmungen der Menschen auseinander und verarbeitet diese in ihren Werken. Die Charaktereigenschaften eines Ortes werden durch die Menschen definiert. Durch das Festhalten der Beziehungen, die an einem Ort entstehen, sollen sozialräumliche Barrieren abgebaut und ein Handlungsraum geöffnet werden, der nicht von wirtschaftlichen Interessen vereinnahmt ist. Dem Entwurf der Arbeit ging eine Befragung der Jugendgruppen des Parks voraus. Um in ihren Arbeiten die soziale Situation der intervenierenden Orte einzufangen verwendet Hausegger u.a. die soziologische Forschungsmethode des Fragebogens. Diese Bestandsaufnahme dient dazu, eine soziale Skulptur zu konzipieren. Nicht die Repräsentation steht im Vordergrund, sondern der Nutzen. Damit schreibt Hausegger sich in die Tradition der in den 50er-Jahren aufkommenden Auseinandersetzung mit der Gestaltung von Nutzobjekten im öffentlichen Raum ein – in eine Zeit, als KünstlerInnen wie Isamu Noguchi anfingen, Spielplätze und Gärten funktional und skulptural zu gestalten. Das Mobile im Braunhirschenpark greift die in der Befragung hervorgekommen Wünsche der Jugendlichen in Bezug auf den Park auf unterschiedliche Art und Weise auf. So ist die Skulptur auch ein Licht, welches wiederum dem Wunsch an Sportgeräten entsprechend anhand einer Kurbel intensiviert werden kann. Einzelne Elemente des Mobiles stammen von Zeichnungen der Jugendlichen. Diese changieren zwischen abstrakten wie comichaften Formen, illustrieren den Zeitgeist und greifen Zitate aus der Popkultur auf. Die Verwendung dieser unterschiedlichen Ausdrucksweisen spiegelt die Diversität der Jugendlichen wider. Die
Beweglichkeit des Mobiles steht für die Dynamik und das soziale Verhalten der Jugendgruppen, die sich im Bezug aufeinander bewegen. Die Zeichnungen, die bei einem sog. DRAWING BATTLE CLUB entstanden, wurden vergrößert und im Zuge eines Workshops mit den Jugendlichen auf Aludibond-Schilder gesprayt. Die Schilder, die zwei Seiten sichtbar werden lassen, stehen für den „clash of cultures“, mit dem viele Jugendliche mit Migrationshintergrund konfrontiert sind. Hausegger beschäftigt sich in ihren Arbeiten meist mit integrativen, ethnischen und migrationspolitischen Themen. Die Arbeit mobile5haus erlaubt eine Emanzipation derjenigen, über die in diesem Zusammenhang verhandelt wird, und verhilft durch surreale Icons zu einer Identifikation mit dem Ort.

Text: Fina Esslinger

[Quelle: www.koer.or.at]

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