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Theresa Eipeldauer. A /O /I

18.01.2019 - 27.02.2019

Krobath Wien, Wien / Österreich

In ihrer Einzelausstellung in der Galerie Krobath zeigt Theresa Eipeldauer von 18. Jänner bis 22. Februar 2019 Arbeiten, die ihre Auseinandersetzung mit Malerei und Siebdruck vertiefen.

Eipeldauer hat über ihr Lithographiestudium in Paris eine langjährige Auseinandersetzung mit Druckgrafik begonnen. Die heutigen Werke entstehen aus der Zeichnung: Scribbles aus Prozessen der Écriture Automatique werden einem digitalen Prozess des Scannens und Glitchens ausgesetzt, und am Computer gefiltert, transformiert und kompositorisch in Beziehung gesetzt.... Eine erneute Auswahl davon wird durch Siebdruck auf zuvor bemalte Leinwände angebracht. Durch den manuellen Anstrich des Grundes nähert sich Eipeldauer klassischen Malereivorstellungen, die sie allerdings durch die darauffolgende Verneinung des Pinsels eher umleitet als berührt: der Pigmentauftrag geschieht indirekt, über Sieb und Rakel.

Eipeldauer bietet einen poetischen Umgang mit Visualitäten: sie baut Spannungen (“Vibrationen”) auf, indem sie formale Eigenschaften abtastet, variiert und gegenüberstellt. Sie fokussiert und multipliziert die Linie, wodurch Dreidimensionalität suggeriert wird. Überlappungen bringen Teile des Bildes zum Flimmern; Kontraste und Wiederholungen dienen zur Kreierung von Räumen oder Objekten. Die Werke nutzen häufig die Visualität von Schrift, von Sprache. Typografische Schwingungen bauen Gebilde und Unräume, die sprachlich nicht stattfinden könnten. Letztlich führt das formale Spiel zu visueller Ambivalenz, zu Andeutungen und offenen Interpretierbarkeiten.

Für Eipeldauer bedeutet Bildkomposition vor allem das Arrangieren von Vorfällen ("arrangement of incidents", dessen Akronym der Ausstellungstitel ist). Zweifel sind hierbei Antrieb der künstlerischen Auseinandersetzung, deren Entscheidungen sowohl emotional als auch formal getroffen werden: Platzierung des Drucks, Wahl der Trägerfläche, der Grundierungsschichten und Pigmente. Farbeigenschaften. So erarbeitet sich Eipeldauer eine Materialsensibilität, die das ursprüngliche Wesen von Malerei berührt: Was ist Malerei. Und was ist sie für mich?

Antworten finden sich insbesondere an den Grenzen des Mediums, und können durch Eipeldauers Zuneigung zu Malereitravestie beleuchtet werden. David Joselits hat in seinem Text "Painting beside Itself" eine Vielzahl weiterer Fragen formuliert: Was kann Malerei auslösen, wenn ihre Methoden nur simuliert werden? Wie sind solche Werke kunstgeschichtlich zu verorten? Wie begegnet Malerei den Herausforderungen mechanischer Reproduktion? Wie kann Malerei zu einem Netzwerk gehören?
Die ausgestellten Werke können unter anderem als Antworten auf diese Fragen verstanden werden.

(Christian Bazant-Hegemark, Dezember 2018)

[Quelle: http://www.galeriekrobath.at/ (27.05.2019)]

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