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Julije Knifer. „ANTI-MALEREI"

13.03.2021 - 27.08.2021

Galerientage 2021. Aktuelle Kunst in Graz, Graz / Österreich
Museum der Wahrnehmung, MUWA, Graz / Österreich

JULIJE KNIFER notierte 1976 in seinen Tagebüchern, er habe „durch einen Reduktionsprozess die Anti-Malerei erreichen“ wollen, und zwar durch „ultimative Kontraste und einen finalen Rhythmus“. Der Künstler verwehrte sich gegen, über das Visuelle hinausgehende Interpretation seiner Werke: „Es gibt zwei extreme Minimalwerte - die weiße und die schwarze Fläche. Zwischen diesen beiden Polen liegen Mäander oder vielleicht andere Formen. Ich habe mich für den Mäander entschieden. Aber das ist keine Frage der Wahl, sondern einfach ein bestimmter Prozess.... Um diesen Rhythmus zu bekommen oder ihn zu erreichen, blieb ich beim Mäander stehen.” Durch die Reduktion von sich wiederholenden Horizontalen und Vertikalen in nahezu ausschließlich Weiß und Schwarz entstehe eine Monotonie, die ihm Freiheit verschaffe und einen Rhythmus erzeuge. Chronologie und Entwicklung hatten für KNIFER hingegen wenig Bedeutung: „Für mich spielt die Zeit eigentlich keine Rolle und es ist unerheblich, wann ein Bild entstanden ist. (…) Ich verspüre kein Bedürfnis nach Fortschritt, weder in Bezug auf Qualität noch auf Quantität.“



Wie für sein bildnerisches Schaffen legte KNIFER vergleichbare Regeln für das Schreiben fest. „Neutral und klar“, „pur und direkt“ sollten die Texte sein, ihren „Flow und Rhythmus“ haben. Seine bildnerischen Variationen der Mäanderform fanden ihre Entsprechung in immer wieder variiert formulierten Regeln zur Textgestaltung wie eben auch für sein bildnerisches Oeuvre. Wiederholung und Rhythmus prägten damit gleichermaßen seine Texte und bildnerischen Arbeiten.



Die Ausstellung im MUWA wird von ANA KNIFER, der Tochter des Künstlers, gemeinsam mit dem MUWA-Team kuratiert, und zeigt vorwiegend Serien, beispielsweise „Regeln und Emotionen“ (1979), bestehend aus 20 Graphit-Zeichnungen auf Papier und die vierteilige Acrylbilder-Serie „Poliptih“ (1976).



JULIJE KNIFERS Kunst ist erneut im Museum der Wahrnehmung MUWA zu sehen: 2014 hat der kroatische Künstler IGOR EŠKINJA in seiner Ausstellung QUIXOTE eine Malerei sowie mehrere Skizzen und Zeichnungen von KNIFER seinen Arbeiten dialogisch gegenüber gestellt.



Weitere Arbeiten des Künstlers sind in einer umfassenden Personale seit Dezember 2020 in der Neuen Galerie Graz am Universalmuseum Joanneum / https://www.facebook.com/Joanneumsviertel zu sehen, die in Kooperation mit dem Museum für moderne und zeitgenössische Kunst in Zagreb stattfindet.





JULIJE KNIFER

"ANTI-PAINTING"



JULIJE KNIFER wrote in his diaries in 1976 that he wanted to "achieve anti-painting through a process of reduction", through "ultimate contrasts and a final rhythm". The artist refused any interpretation of his works going beyond the visual: „There are two extreme minimums - the white and the black surface. Between these two poles are meanders or maybe other shapes. I chose the meander. However this is not a matter of choice, but simply of certain process. In order to get that rhythm or reach it, I stopped at the meander." The reduction of repetitive horizontals and verticals in almost exclusively white and black creates a monotony that gave him freedom and generates a rhythm. Chronology and development, on the other hand, were hardly significant for KNIFER: "To me, in fact, time plays no role and it is irrelevant when a painting was made. (…) I feel no need for progress in terms of either quality nor quantity."



As for his pictorial work, KNIFER defined comparable rules for writing. The texts should be "neutral and clear", "pure and direct", having their "flow and rhythm". His pictorial variations on the meandering form found their counterpart in the rules for text formulation, which were repeatedly varied, as well as for his pictorial oeuvre. Repetition and rhythm thus characterised similarly his texts and pictorial works.



The exhibition at MUWA is curated by ANA KNIFER, the artist's daughter, together with the MUWA team, and shows mainly series, for example "Rules and Emotions" (1979), consisting of 20 graphite drawings on paper, and the four-part acrylic painting series "Poliptih" (1976).



JULIJE KNIFER's art can be seen again at the Museum of Perception MUWA: in 2014, Croatian artist IGOR EŠKINJA juxtaposed a painting and several sketches and drawings by KNIFER in dialogue with the works of his exhibition QUIXOTE.


[Quelle: https://web.archive.org/save/https://www.muwa.at/ausstellungen-veranstaltungen-aktionen-exhibitions-events/aktuell-actually/knifer-2021/]

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last modified at 17.05.2021


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