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Tony Oursler. SPECULAR

03.09.2021 - 21.11.2021

Kunstraum Dornbirn, Dornbirn / Österreich

Tony Oursler präsentiert im Kunstraum Dornbirn mit „Specular “ eine mehrteilige Videoinstallation. Auf Sphären unterschiedlicher Dimension werden eigens für den Kunstraum Dornbirn entwickelte Videosequenzen projiziert. Mit der Ausstellung in Dornbirn entwickelt Tony Oursler die seit 1996 fortlaufende Werkreihe „Obscura“ weiter -eine Serie, die die Position der Betrachterinnen und Betrachter in Bezug auf das Spektakel aktueller popkultureller Sehtrends thematisiert. Der amerikanische Multimediakünstler Tony Oursler (*1957 in New York, USA) gilt als einer der Pioniere der Medienkunst.... Er beschäftigt sich seit den 1970er mit der permanenten Weiterentwicklung der Medien, den daraus resultierenden stetigen Veränderungen und Auswirkungen der Informationsflut auf den Menschen.

Für „Specular“ im Kunstraum Dornbirn hat Tony Oursler sieben neue Digitalprojektionen erstellt, die Makroaufnahmen einzelner Augen zeigen. Es handelt sich dabei um die Fortsetzung der Serie „Obscura“, die 1996 begann und im Laufe der Jahre in verschiedenen Variationen entstanden ist. In den Focus dieser Arbeiten stellt der Künstler, die Faszination von Menschen an mimetischen Bewegtbildtechnologien, beispielsweise in TV und Social Media. Weiters erforscht Oursler die paradoxe Position der Rezipienten, die mehr an Modellen der Welt als an der Welt selbst interessiert zu sein scheinen.

Die Montagehalle des Kunstraum Dornbirn ist für diese Ausstellung komplett abgedunkelt. Beim Betreten des dadurch magisch wirkenden Ausstellungsraums, sehen sich Besucher*innen sieben Sphären gegenüber, die im Dunkeln liegen oder hängen. Die Dimension dieser Projektionsflächen variiert von einem bis zu zwei Meter Durchmesser. Tony Oursler nutzt für die Arbeiten im Kunstraum Dornbirn die 4K-Technologie, um digitale Reflexionen in der Hornhaut und der Iris des Betrachter oder der Betrachterin einzufangen, während diese in einem tranceähnlichen Zustand Informationen aufnehmen. Dabei reflektiert der Künstler die diesem Prozess innewohnende Dynamik des sozialen Gefüges.

„Specular ist eine intensive Auseinandersetzung mit magischem Denken im Zusammenhang mit Verschwörungen und sozialen Medien. Ein Thema, mit dem ich mich während der Pandemie im Allgemeinen beschäftigt habe. Ich habe auch mit Christina Nguyen Hung zusammengearbeitet, einer Künstlerin, die mit einer Augenkrankheit zu kämpfen hat und ein wunderschönes, aber auch beunruhigendes Bild ihres Auges beigesteuert hat, das sich in der medizinischen Entwicklung befindet.“ Tony Oursler zur Ausstellung im Kunstraum Dornbirn.

Tony Oursler hat für die Ausstellung im Kunstraum Dornbirn sieben Digitalprojektionen erstellt, die sich mit sozialen Medien und der Konstruktion von Verschwörungstheorien beschäftigen. Einem Phänomen das heute weit verbreitet ist. Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, durch die Installation im Kunstraum Dornbirn zu wandern und an den vielschichtigen Perspektiven teilzuhaben, die der heutigen Bildschirmkultur innewohnen. Die Spannung zwischen Isolation und Aktivierung war noch nie so wichtig wie heute, da die sich entwickelnden Plattformen der sozialen Medien, neue Mythen innerhalb der Verschwörungstheorien in einer Post-Wahrheits-Umgebung erzeugen.

Die im Kunstraum Dornbirn gezeigten Arbeiten erforschen die kreative und zerstörerische Energie von Verschwörungstheorien wie beispielsweise die Leugnung der Mondlandung, die Illuminati, 5G/COVID-19 Kausalität, Chemtrails und die Pseudowissenschaft der Iridologie (Irisdiagnostik) und Psychedelika. Diese Elemente werden durch buchstäbliche Reflexion und verschiedene Spezialeffekte in die Augen der Betrachter eingearbeitet. Das Werk dokumentiert auch den Kampf der bildenden Künstlerin Christine Nguyen Hung um die Wiedererlangung ihres Augenlichts als Metapher für das Gleichgewicht zwischen innerer Vision und sich überschneidenden Weltanschauungen und lässt sich davon inspirieren. Tony Oursler wirft Fragen zur Entwicklung des Medienkonsums und der auf uns einströmenden Informationsflut über Internet, TV, Soziale Medien etc. auf. Der Künstler untersucht die Beziehung zu Multimediabildschirmen in der Konsumentinnen und Konsumenten nach immer mehr Bildern, Informationen, Erzählungen etc. zu gieren scheinen. Er thematisiert Relationen von Grenzen oder Übergängen zwischen realer und digitaler Welt, zwischen vermeintlicher Wahrheit und fake news, die täglich neu verhandelt werden, bzw. sich zu verschieben oder gar zu verschwimmen drohen. Als Konsequenz einer zunehmenden Digitalisierung ist die Konzentration auf das Auge als zentrales Sinnesorgan naheliegend, werden doch andere Sinne wie Tast-und Geruchssinn in der Medienwelt (noch) nicht bedient.


[Quelle: https://www.kunstraumdornbirn.at/ausstellung/tony-oursler, 04.01.2023]

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