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Michael Schuster. Covid192020

Einladung: Michael Schuster. Covid192020. 2023

15.06.2023 - 15.06.2033

Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark, Graz / Österreich
Öffentlicher Raum Graz, Graz / Österreich

Ort: Wiese der Erzherzog-Johann-Allee

Im April 2020, kurz nach Ausbruch der Corona-Pandemie, schrieb das Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark gemeinsam mit dem Land Steiermark und der Kronen Zeitung einen zweistufigen Wettbewerb zur Gestaltung von Skulpturen in Reflexion auf die Corona-Pandemie in Graz und der Steiermark aus.

Das Corona-Virus hatte sich zu diesem Zeitpunkt in unglaublicher Geschwindigkeit über alle Kontinente verbreitet. Gemeinden, Städte und Länder wurden unter Quarantäne gestellt, Schulen, Universitäten und Firmen geschlossen.... Das wirtschaftliche, kulturelle und soziale öffentliche Leben war zum Erliegen gekommen, Fern- statt Nahgesellschaft war das Diktum.

Aus der unmittelbaren Erfahrung und in Auseinandersetzung mit der Corona-Pandemie sollten Arbeiten im öffentlichen Raum an mehreren Orten in der Steiermark als „vergegenständlichte Erinnerung“ geschaffen werden und Fragen nach den Auswirkungen auf persönlicher und gesellschaftlicher Ebene aufgreifen.

Eine siebenköpfige Jury entschied sich nach intensiver Beratung für die Umsetzung von drei Projekten aus 220 Einreichungen. Die drei Siegerprojekte von Wolfgang Becksteiner, Werner Reiterer und Michael Schuster zeichnen sie sich durch ihr Erinnerungspotenzial und ihren Blick in die Zukunft aus. An öffentlichen Plätzen in Graz und der Steiermark sind sie Statements zu unserer Gesellschaft und stellen Fragen an dieselbe.



Mit der Installation der Corona-Skulptur COVID192020 setzt Michael Schuster dem pandemiebedingten gesellschaftlichen Ausnahmezustand ein Denkmal, das sich als Zeichen der Erinnerung ins kollektive Gedächtnis einschreibt.

Die Perspektive der Kunst auf die sozialen Dimensionen der Corona-Krise und ihre Auswirkungen, die unser Leben nachhaltig verändern, ist unerlässlich. Nach Ivan Krastev besteht eine Besonderheit der Kunst darin, die Aufmerksamkeit der Betrachtung eines Kunstwerks auf das sogenannte Normale zu lenken, welches sich oftmals leicht unserer Aufmerksamkeit entzieht: „… ein Kunstwerk [besitzt] die Fähigkeit, das Vertraute unbekannt aussehen zu lassen, und zwingt uns, das Gewöhnliche mit neuen Augen zu sehen. … Kunst weckt beim Betrachter das Interesse am ‚Normalen‘, während die Politik das Außergewöhnliche trivialisiert.“ (Ivan Krastev, Ist heute schon morgen?, Berlin 2020)

Die brüchige Form der Buchstaben und Ziffern der Skulptur – verursacht durch die Materialwahl Cortenstahl – verweist auf die mehrfache Bedrohung und Zerbrechlichkeit unseres Lebens und unserer Gesellschaft. Der massive Sockel hingegen steht für die Widerstandskraft des menschlichen Organismus. Nähert man sich der Skulptur, flackern irritierende Lichtpunkte auf. Gemeinsam verwandeln diese Aspekte den durch die Pandemie „normal“ gewordenen Schriftzug „Covid19 2020“ in ein obskures Phänomen, dessen Bedrohung auf sozialer sowie gesundheitlicher Ebene in Form von Schusters Skulptur spürbar wird.

Elisabeth Fiedler


Am 15. Juni 2023 wird die Installation COVID192020 durch das Land Steiermark mit dem Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark und in Anwesenheit des Künstlers Michael Schuster eröffnet.

[Quelle: https://www.museum-joanneum.at/kioer/programm/events/event/12495/michael-schuster-covid192020-1]

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last modified at 12.06.2023


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