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Körper und Territorium

26.05.2023 - 27.08.2023

Kunsthaus Graz, Graz / Österreich

Grenzübergreifende Dialoge. Eine Kooperation mit MSU Zagreb

Die Ausstellung Körper und Territorium basiert auf einem kuratorischen Austauschprogramm zwischen dem Muzej suvremene umjetnosti (MSU) Zagreb und dem Kunsthaus Graz. Verzögert durch die Pandemie und dadurch mehrfach verschoben, wurde Anfang Dezember 2022 die Ausstellung Body and Territory: Art and Borders in Today’s Austria im MSU Zagreb eröffnet. Diese Schau versammelt mehr als 30 Positionen und rund 100 Arbeiten, die – nach der These der beiden Kuratorinnen Jasna Jakšic und Radmila Iva Jankovic – zwei vorherrschenden Tendenzen exemplarisch abbilden, welche die zeitgenössische Kunst in Österreich bis heute prägen: radikale Performance und feministisches Erbe, das jenen eine Stimme gibt, die zum Schweigen gebracht werden: Frauen, queeren Menschen, Migrant*innen, Geflüchteten.... Die historischen Arbeiten in der Schau zeigen, wie die Verletzlichkeit des Körpers, die in der österreichischen Kunst zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein dominantes Thema darstellt, in den späten 1960er-Jahren zum Hauptmedium radikaler Formen des politischen Widerstands wurde. Die Regulierung des Körpers sowie sein Widerstand gegen Klassifizierungen und Kategorien sind auch die Themen einer Reihe neuerer Arbeiten in der Ausstellung.

Im Kunsthaus Graz wird die Ausstellung erweitert mit Positionen aus dem ex-jugoslawischen Raum und der Idee, künstlerische Entwicklungen im „Land dazwischen“ (als das die Historikerin und Kunsthistorikerin Nena Dimitrijevic die SFR Jugoslawien bezeichnete) durch den Fokus der thematischen Eckpunkte von Körper und Territorium aus einer Außenperspektive zu betrachten. Die Kunstszene in Jugoslawien nach dem Zweiten Weltkrieg ist durch den Versuch gekennzeichnet, eine eigene Sprache zu entwickeln, gleichzeitig aber mit den Kunstentwicklungen des Westens zu korrespondieren. In dem spezifischen Territorium, das wir heute als Ex-Jugoslawien bezeichnen, entstanden Kunstbewegungen in einem anderen sozialen, politischen und ökonomischen Umfeld als dem des Westens, eine Entwicklung, die beispielsweise durch eine – im besten Fall – Tolerierung der Politik und das Fehlen der Institutionen und des Kunstmarktes bedingt war. In den späten 1960er- und 1970er-Jahren, in denen fast auf der ganzen Welt demokratische Aufbruchsstimmung herrschte, die auch in Jugoslawien junge Menschen für liberale Werte kämpfen ließ, zeichneten sich durchaus mit Österreich vergleichbare Tendenzen einer Politisierung und Sozialisierung der Kunst ab, wenngleich diese auch unter anderen Vorzeichen standen.

Körper und Territorium ist als nachbarschaftlicher Dialog zu verstehen, in dem verbindende Elemente künstlerischer Praktiken rund um die Themen von Körper und Identität sichtbar werden.

[Quelle: https://web.archive.org/web/20230320220807/https://www.museum-joanneum.at/kunsthaus-graz/ausstellungen/ausstellungen/events/event/11942/koerper-und-territorium-1/]

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last modified at 20.10.2023


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