Martina Mara Braun. Eros & Thanatos

30.09.2021 - 15.10.2021

Atelier am Spittelberg, Wien / Österreich

Das menschliche Verhalten werde durch Triebe gesteuert sagte Sigmund Freud. Alles, was uns zum Leben antreibt sei Eros. Alles was uns nicht zum Leben, sondern zum Tod treibt, sei Thanatos.

Martina Mara Braun greift die Überlegungen Freud’s von Eros & Thanatos in ihren neuen Arbeiten auf. Eros sei alleine schon das Malen, das Arbeiten, das Gestalten, die Produktion von Kunst. Das sei für sie Lebenserhaltend, meint die Künstlerin. Doch jeder künstlerischen Umsetzung wohne auch Thanatos inne, wenn die Überlegung nicht gelingen will....

Sich Eros & Thanatos explizit in ihren neuen Arbeiten zu widmen, entstand während des zweiten Lockdowns. War im ersten Lockdown noch alles neu und spannend, auch aufregend, gestaltete sich der 2. Lockdown für die Künstlerin deprimierend und zunehmend Existenz-, im Sinne von Seins-bedrohend.

Ausstellungen wurden konzipiert und immer wieder verworfen. Die Covid-Maßnahmen veränderten sich von einem Tag auf den anderen. Einplanen ließ sich nur die Unplanbarkeit.

Viele Ausstellungsbesuche waren nicht möglich, einiges wurde digital gezeigt. Auftritte wurden via Life-Stream absolviert. Es schien, als sei die körperlich erlebbare Kunst gestorben. Gehe doch eh alles digital auch, hieß es.

Die anfängliche digitale Euphorie schwand und endete in „besser- als-nichts“. Viele mussten erkennen, dass es für eine Kunstrezeption mehr als einen Flachbildschirm braucht.

Andere bemerkten, dass analoger Kunst immer etwas fehlt, wenn sie digital „übersetzt“ wird. (Bei digital konzeptionierter Kunst sieht dies anders aus.)

[Quelle: https://web.archive.org/web/20231211143222/http://www.martinabraun.at/shows/2022/index.shtml]