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Anna Witt. Workers Forum

23.11.2023 - 04.02.2024

Kunstverein Wolfsburg, Wolfsburg / Deutschland

Die Ausstellung „Workers Forum“ der Künstlerin Anna Witt behandelt das Thema „Arbeitsverhältnisse und Optimierungsversuche“ anhand von vier Videoarbeiten aus unterschiedlichen Perspektiven. Zu den Videos zählt auch eine Neuproduktion speziell für den Kunstverein, gemeinsammit Schülern der Klasse FL232 für Fachlagerist*in der Carl Hahn Schule in Wolfsburg. Teile desVideos wurden im Schwimmbecken des ehemaligen Hallenbads und heutigem Kulturzentrum amSchachtweg (Wolfsburg) gedreht. Die Arbeit „Bücken Heben Einlagern“ entstand aus einem Workshop und anschließendem Videodreh mit den Schüler*innen und untersucht das Zusammenspiel von Mensch und Maschine anhand von Exoskeletten.... Diese Apparaturen können Menschen beischweren körperlichen Arbeiten, z.B. in der Automobilindustrie unterstützen. Bereits hier lassen sich zwei wichtige Stränge im Werk von Anna Witt erkennen. Zum einen die Auseinandersetzung mit zeitgenössischen Phänomenen und die Frage, wie diese unsere Zukunft formen könnten. Außerdem das Einbeziehen von Anderen, wodurch neue Situationen und Interaktionen entstehen.

Anna Witt ist so mit ihren Werken auf der Suche nach einem gesellschaftlichen Anderen, nach einer neuen Form des Zusammenarbeitens und Zusammenlebens. Nicht selten sind ihre Aktionen soziale Experimente, in denen Handlungsweisen von Menschen untersucht und erprobt werden. Anna Witt: „Mich interessiert, wie man partizipatorische Prozesse erzeugt; und wie man die Künstlichkeit solcher Situationen überwindet.“ In vielen Arbeiten der Künstlerin scheint sich die Grenze zwischen realem Geschehen und künstlerischer Handlung zu verwischen. Dabei wird immer wieder das Verhältnis von Individuum und Kollektiv reflektiert. Der Wunsch nach Individualität und Selbstoptimierung hat sich in den letzten Jahren verstärkt, was auch in den Arbeiten der Künstlerin sichtbar wird. Als weitere Komponente kommt gleichsam das spätere Publikum ihrer Werke, meist in Form von Videoinstallationen, hinzu, das angesprochen wird, sein eigenes Handeln abzugleichen oder zu hinterfragen.

Neben dem oben bereits erwähnten, neu produzierten, Video werden drei weitere Videos der Künstlerin gezeigt: Unboxing the Future (2019), Sixty Minutes smiling (2014) und BOND (2023). Allen gemeinsam ist die Auseinandersetzung mit der Arbeitswelt von heute. So wird z.B. in Unboxing the Future ein Gespräch zwischen Fabrikarbeitern bei Toyota in Japan gezeigt. Toyota City, Sitz der Firma, ist – ähnlich wie Wolfsburg – eine von der Automobilindustrie geprägte Stadt. Die Arbeiter sprechen über die Automatisierung vieler Tätigkeiten, die Angst, nicht mehr gebraucht zu werden, aber auch die Frage, was man mit der nicht mehr durch Lohnarbeit strukturierten Zeit tun könnte. Im Verlauf des Videos finden verschiedene Handlungen statt, die performativ die Struktur und Abläufe der Arbeit thematisieren. Gleichzeitig wird ein performatives Ausbrechen erprobt.

[Quelle: https://web.archive.org/web/20240000000000*/https://kunstverein-wolfsburg.de/exhibition/anna-witt/]

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last modified at 25.03.2024


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