Rian de Jong. Wanderungen

15.09.2005 - 16.10.2005

Galerie V & V, Wien / Österreich

Es ist ein sehr besonderes Gefühl, einen Platz in einer Stadt einzunehmen, die einem unbekannt ist. Diese zu entdecken und langsam zu seiner eigenen zu machen. Meine Arbeiten sind eine Sammlung von Eindrücken aus dieser Zeit. Das Material stammt aus charakteristischen Geschäften und von Streifzügen über Trödelmärkte. Von Orten, abseits des regulären Angebots. In dieser neuen Situation ist mein Augenmerk auf andere Dinge als gewöhnlich gefallen. Eine kleine Teekanne, mit der Aufschrift "home sweet home", ist für mich zum Maskottchen geworden.... Daran konnte ich merken, wie sehr ich das Vertraute und die Familie vermisste. Auffallend war auch, dass das Landleben eine so große Rolle spielte. Das Heldentum in Form einer vorbeiziehenden Jagd und die Überbleibsel davon begegnen Dir an zahlreichen Orten. Schädel, Geweihe und ausgestopfte Tiere als Trophäen haben großen Eindruck auf mich gemacht und mich inspiriert. Auch der Stadtplan wurde endlos studiert und wenn ich mich dann auf den Weg machte, landete ich doch woanders als gedacht. Die Stadt ist komplexer als es scheint. Das verarbeite ich in meinem Schmuck. Die Strichrichtung des Fells zum Beispiel deutet die gewünschte Himmelsrichtung an. Das Fell verweist auf die Kälte in der Stadt und zugleich auf das überdeutliche Vorhandensein von Reichtum.

(Rian de Jong, aus: Einladung: Rian de Jong. Wanderungen)