Yu Ling

09.05.2008 - 31.05.2008

Galerie SixFriedrichLisaUngar, München / Deutschland

Yu Ling wurde in New York als Kind chinesischer Einwanderer geboren. Sie lebt in New York. Diese Ausstellung ist ihre erste bei der Galerie Six Friedrich Lisa Ungar in München und ist zugleich ihre erste Ausstellung in Europa. Die hier gezeigten Bilder sind von Shunga inspiriert, sexuell expliziten Holzschnitten, die ursprünglich in China entstanden sind und später von der japanischen Kultur übernommen wurden und populär gemacht wurden. Shunga ist der japanische Begriff für Gemälde, Drucke und Bilder jeder Art, die in expliziter Weise sexuelle Handlungen darstellen....
Yu Ling verbrachte eine sehr behütete Kindheit in New York, die durch die chinesisch traditionelle Kultur und Erziehung tabubestimmt war. Nacktheit und weibliche Sexualität waren Themen, die nicht besprochen wurden. In dieser Ausstellung macht sie sich auf den Weg, die Tabus ihrer Kindheit zu untersuchen und Türen für sich zu öffnen. Ihre Skulpturen sind inspiriert von westafrikanischen Fetischfiguren und sind Teil ihrer autobiographischen Reise. Es sind aus Holz geschnitzte Figuren, versehen mit spiritueller Kraft von Schamanen. Fetischfiguren bestehen aus zahlreichen Bestandteilen, wie etwa Kräutermedizin, Teile von Tieren, Spiegeln, Metall und einer Vielzahl an Fasern. Alle diese Bestandteile werden eingesetzt, um spirituelle Kraft anzuziehen und auf die Figur zu konzentrieren, so dass der erwünschte Zweck erfüllt werden kann. Die meisten Figuren werden bei speziellen Anlässen eingesetzt, wie etwa bei Heilungen, Prophezeiungen, Schutzzeremonien und dem Ablegen von Schwüren. Während die meisten Figuren für einzelne Personen geschaffen werden, können andere jedoch einer ganzen Gemeinde dienen, um so das allgemeine Wohlbefinden der gesamten Gemeinschaft zu fördern. Bei ihren Bildern arbeitet Yu Ling mit Öl und Wachs auf Leinen und Leinwand. Mehrere Arbeiten, die in den letzten Monaten während eines Aufenthaltes in Paris entstanden sind, wurden mit Acryl gemalt. Sie lebte in der Wohnung eines Freundes und musste sich einer Technik bedienen, die weder Spuren noch Geruch hinterließen und schnell trockneten. Die Skulpturen bestehen aus Holz, gefundenem Material, manchmal weggeworfenen Objekten, für die sie große Affinität hat. Yu Ling wurde an der New York Studio School ausgebildet, bezeichnet sich aber als Autodidaktin.

[Quelle: http://www.sixfriedrichlisaungar.de/]