Christian Egger. Sheer Décor - a proposal that will have your walls begging for you back

18.06.2011 - 18.06.2011

L'Ocean Licker, Wien / Österreich

eingeladen von Diana Lambert

"Wenn eine Kunst wie Kunst aussieht, gilt sie nicht als Kunst, sondern als Kitsch. Wenn die Kunst wie Nicht-Kunst aussieht, ist sie einfach Nicht-Kunst." (Boris Groys)

"Kunst ist insofern Kunst, als sie auch Nicht-Kunst, etwas anderes als Kunst ist."(Jaques Rancière)

Solche reizvollen Widersprüchlichkeiten waren hier zum nicht groß genug einzuschätzendem Glück, immer mehr sowohl zu multiplizierende,
dialektische Scharnieren, als auch reale, gute Hürden für versteckt Expressives, basierend auf Geschmack vernachlässigbar oder eben zu forcieren....
Die Ausstellung bestimmte so eine durchlässige Erfahrung von besonderer Intensität.
Schon beim ersten Betreten ohne Türe, machte es sich als einer der augenscheinlichsten Qualitäten von "Sheer Décor - a proposal that will have your walls begging for you back" bemerkbar: diese improvisierte Reinheit in der Präsentation der Arbeiten. Es attackierte einen nichts automatisch
oder extra - heischend Skulpturales, viel eher hatte eine Plötzlichkeit des Atmens der unterschiedlichen Haltungen Platz. Wie im stillen übereinstimmendem Wissen
"dass der Künstler, der glaubt er könne den 'Originalzustand' eines Objektes bewahren sich täuscht. Dafür ist die Beschaffenheit der menschlichen Vorstellungskraft zu expansiv und allegorisch. Man kann nicht länger an ein Objekt "denken" ohne dass sich die Gedanken ändern. Objekte waren nie mehr als Stichworte für eine vagabundische Vorstellungskraft. Kein Mantel, kein Flaschentrockner, keine Coca-Cola Flasche kann dem Ansturm der Vorstellungskraft widerstehen. Die Metapher ist für die Vorstellungskraft so selbstverständlich, wie Spucke für die Zunge.“ (Dore Ashton)

(Text: Christian Egger)