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HIROKO INOUE. Inside Out

18.11.2011 - 10.12.2011

MUSA, Museum Startgalerie Artothek, Wien / Österreich

„Rund um Fukushima untersuchen Ärzte rund 360.000 Kinder und Jugendliche auf die Folgen der Atomkatastrophe. Ihre Schilddrüsen könnten durch die Strahlung geschädigt sein.“ Die Zeit, 9.10.2011

„Please close your eyes and listen to the sound of your soul inside.“

Mit diesen Worten bat die japanische Künstlerin Hiroko Inoue Jugendliche vor ihre Kamera. Und stellte ihnen Fragen: „Was willst du? Wohin führt dich dein Weg? Wer wirst du sein?“ Fragen, die das Dilemma Heranwachsender zum Ausdruck bringen: Überall Chaos – sowohl außen auf Vergangenheit und Zukunft bezogen, als auch innen.... Mit ihrer Arbeit zwingt die Künstlerin sowohl den Portraitierten als auch den RezipientInnen einen Moment der Ruhe auf: Diese sollen im Inneren der Installation INSIDE OUT die in sich gekehrten Jugendlichen von außen betrachten. Die 17 lebensgroßen Fotografien, auf Folie ausgedruckt, bilden von einem sieben Meter durchmessenden Stahlring hängend einen Kreis. Mit geschlossenen Augen umgeben sie die BetrachterInnen und bieten so als begehbare Skulptur die Möglichkeit, es ihnen gleich zu tun: den Blick nach innen zu richten, „sich nach innen und damit auf andere Bedeutungsebenen zu konzentrieren“ (Inoue). Die Fotos der SchülerInnen aus Kobe und Wien stehen für das Kollektiv aller Jugendlichen weltweit. Hiroko Inoue sah sich auf ihren zahlreichen Reisen immer mit den gleichen Fragen konfrontiert. Gleich ob sie in ihrem Heimatland unterwegs war oder sich im entlegensten Winkel Alaskas aufhielt, zeigten sich ähnliche soziale Probleme, die ihr Gefühl der Hoffnungslosigkeit verstärkten und letztendlich dazu führten, dass sie in ihrer Kunst immer häufiger soziale Belange thematisierte. Doch vor allem ihre traumatische Erfahrung des Erdbebens in Kobe 1995 ist der Ausgangspunkt ihrer jahrelangen fotografischen Auseinandersetzung mit Psychiatrien: „Ich nahm Fotografien im Inneren und außerhalb von psychiatrischen Kliniken auf. Ich wollte auf die Wünsche, Gebete und die Enttäuschungen der Patienten im Inneren aufmerksam machen und gleichzeitig auf die gleichen Faktoren bei uns, die wir uns außerhalb des Gebäudes befinden.“ Auch im Otto-Wagner-Spital dokumentiert sie menschenleere Krankenräume, als sie sich zehn Jahre nach der Hanshin-Awaji-Katastrophe als „special advisor for cultural exchange“ in Wien aufhält. In einer Anordnung um die Portraits der Heranwachsenden stellt sie mit den Leuchtkästen erneut die Frage: „Was ist innen, was ist außen? Was ist Irrsinn, was ist Normalität?“ Fragen, denen man sich in Hinblick auf die Geschichte der Steinhofgründe und die jüngsten Katastrophen in Japan nicht entziehen kann. „Ich glaube, dass wir in einer Zeit angelangt sind, in der wir über die Zukunft nachdenken müssen, und zwar dringend: wie in Zukunft wir Menschen gemeinsam mit der Natur leben können und welche Saat wir für die kommenden Generationen hinterlassen.“
(Hiroko Inoue im September 2011)

[Quelle: http://www.musa.at/]

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last modified at 24.05.2012


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