Irene Wölfl und Christian Zürn. Öl/Bilder – Kunst aus gebrauchtem Kunststoff
20.04.2012 - 31.05.2012
zs art galerie, Wien / Österreich
Die Ausstellung "Öl/Bilder - Kunst aus gebrauchtem Kunststoff" zeigt Ölmalerei im entferntesten wie auch aktuell brisantesten Sinn ist jene von Irene Wölfl und Christian Zürn praktizierte Art, sich auszudrücken. Denn sie verwenden farbige, gebrauchte, unverrottbare Erdölprodukte, die unser Leben zunächst erleichtern, aber unsere Zukunft zunehmend belasten. Beide KünstlerInnen nützen die Farben, die Motive und die Gebrauchsspuren unserer schnelllebigen Wegwerfgesellschaft, um mit ihren PVC-Bildern humorvoll, hintergründig und zeitlos das nicht-enden-dürfende Wirtschaftswachstum in Frage zu stellen....
So gleich ihre Ausgangspositionen sind, so unterschiedlich sind ihre Umsetzungen, ihre Verarbeitungen. Irene Wölfl faltet, ordnet, webt bedruckten Kunststoffverpackungsmüll zu neuen Geschichten, zu furiosen Kompositionen witziger und gleichzeitig gesellschafts-kritischer Reflexionen. Sie bricht in zunehmendem Maße aus dem strengen Geflecht aus und vernetzt kreuz und quer pinselstrichartig Verpackungsabfälle aus Kunststoff. Die bekannten Werbebotschaften nützend, formuliert sie, ohne je missionarisch zu sein, neue unterhaltende Inhalte.
Christian Zürn verwendet Kunststoffabfälle, indem er sie möglichst ganz lässt, um die mitunter das Rechteck bizarr verlassenden Keilrahmenkonstruktionen mit seinen Plastikplanen malerisch zu verpacken. Risse, Stückelungen klebt er demonstrativ mit braunem, schwarzem oder schwarzgelbem Kunststoffklebeband. Hin und wieder ragen bewusst inszenierte Holzleisten der Unterkonstruktion aus dem bauchigen Plastikrelief mit markanten Klebebandstrichen hervor. Christian Zürn reduziert großzügig theaterkulissenartig seine Verhüllungen. Dann wieder nötigen ihn die Kleinheit der Folienreste und Kunststoffschnitzel zu virtuos verschachtelten, abstrakten Schüttbildern ähnlichen Flickwerken.
"Öl/Bilder" ist eine Ausstellung, die mit dem Material, das unsere Gegenwart bestimmt, überraschend wie liebevoll radikal auf die Problematik eben dieses Materials verweist ohne anzuklagen.
[Quelle: www.zsart.at]
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