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zufällige : geplante Begegnungen

08.04.2011 - 21.05.2011

Kunstpavillon, Innsbruck / Österreich

Irgendwann im Zeitraum zwischen 1981 und 1993 kam es zu zufälligen Begegnungen der in diese Ausstellung involvierten KünstlerInnen in Salzburg. Peter Prandstetter war dort ab 1976 Leiter der Klasse für Malerei und Grafik an der Abteilung für Kunsterziehung der Hochschule für Musik und darstellende Kunst „Mozarteum“ und Erika Isser, Harald Isser, Elisabeth Moser, Wolfgang Wirth, Gerlind Zeilner und Michael Ziegler studierten dort.
Was als Ausstellung für die BetrachterInnen als thematisch vielfältiger Rundgang und als visuelles Erlebnis mit dem Fokus auf malerische und grafische Techniken funktioniert, ist im Vorfeld viel diskutiert und in Gedanken hin und her gewägt worden.... Das Ergebnis sollte keinesfalls eine „Lehrer – Schüler“-Ausstellung werden. Das wäre so leicht gar nicht möglich, denn über 100 KünstlerInnen und KunsterzieherInnen absolvierten während der Lehrtätigkeit von Professor Peter Prandstetter ihre Ausbildung und viele davon hatten ein hohes Potential und haben Karriere gemacht. Die Auswahl der im Kunstpavillon – dem von Peter Prandstetter wegen seines Lichts und seiner Kubatur überaus geschätzten Sitz der Tiroler Künstlerschaft – versammelten Positionen, in die sich der Künstler ganz selbstverständlich einreiht, erscheinen auf den ersten Blick willkürlich. Filigrane Zeichnungen, vielfarbige Linolschnitte, kleinformatige Ölbilder auf Karton, eine in den Raum wuchernde multimediale Installation, Hinterglasmalereien und große Gemälde auf Leinwand sind zu sehen. Inhaltlich sind die Ausgangspunkte detaillierte Beobachtungen des sozialen Raums sowie der Natur, philosophische Überlegungen, in die Gegenwart transponierte historische Vorbilder und grundsätzliche Fragestellungen über die Wahrnehmung und die Malerei. Die geplante Wiederbegegnung ist offenbar nicht nach stilistischen oder inhaltlichen Kriterien erfolgt. Auch die Biografien der teilnehmenden KünstlerInnen sind unterschiedlich: weitere Kunststudien, erfolgreiche Ausstellungstätigkeit im Museum und in Galerien genauso wie im Off-Space, Fokussierung auf die Kunstvermittlung in der Lehrtätigkeit, Wiederaufnahme und konsequente Verfolgung der künstlerischen Tätigkeit nach mehrjähriger Abstinenz sowie Honorierung der Arbeit durch Preise und Stipendien.
Der gemeinsame Nenner liegt – wie ich meine – nicht in der Tatsache, dass sich alle KünstlerInnen im weitesten Sinn mit gegenständlicher Darstellung in den verschiedensten Ausprägungen und mit vielfältigen Recherchen im Hintergrund befassen, sondern in einer Haltung: Ein präziser, kritischer Blick, die Hinwendung zum Detail bzw. zum Unbeachteten ohne das Ganze aus den Augen zu verlieren, technische Könnerschaft und Konsequenz bei gleichzeitiger Offenheit und Experimentierfreudigkeit.
Ich denke, dass es Peter Prandstetter gelungen ist, diese Haltung zu vermitteln und so ist die Ausstellung bei all seiner Bescheidenheit, Zurückhaltung und dem Respekt vor dem Schaffen der jüngeren KollegInnen dennoch eine Hommage an den Künstler und Lehrer.

[Quelle: kuenstlerschaft.at]

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last modified at 31.05.2013


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