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Helga Philipp. Poesie der Wiederholung

Einladung: Helga Philipp. Poesie der Wiederholung. 2014

08.03.2014 - 16.05.2014

Galerientage 2014. Aktuelle Kunst in Graz, Graz / Österreich
Museum der Wahrnehmung, MUWA, Graz / Österreich

HELGA PHILIPP
POESIE DER WIEDERHOLUNG

Marcel Duchamp nannte sein Großes Glas später Verzögerung in Glas und zeigte zugleich die grundlegenden Schwierigkeiten des Malens auf: Die Verzögerung betreffe den Betrachter-Blick und das Verwobensein mit seinem Verlangen; die zweite Verzögerung betreffe die bildnerische Art und Weise des Malens selbst; die dritte die sozioökonomischen Begleitumstände, die verwobenen Akte des Sehens, Begehrens und Entwerfens malerischer Konstrukte (Benjamin H. D. Buchloh: Gläserne Revolte).... Die Verbannung jedweder Spuren von Gegenständlichkeit, diese Entleerung durch Wiederholung ist eine Strategie, auf die gerade Helga Philipp in ihren minimalistischen Zeichen bestand und die sie bis zu ihrem Tod 2002 fortgesetzt hat, als Frauenrechtlerin, als Minimalistin und als Protagonistin konkreter und
konstruktiver Kunst hierzulande.

Folgt man Helga Philipps Wahrnehmungsbildern, fragt man sich, was denn dieser serielle Strich in sieben ihrer Werke bedeuten mag, ihre allgemeine universelle Definition von Verzögerung, Format, Material, Oberfläche und Nicht-Oberfläche, Transparenz, Opazität, Reflexion und Taktizität (Buchloh). Konstruktive Kunst ist Wissenschaft der Sinne und ihre Aufgabe ist es, sinnliche Wahrnehmungen zu organisieren diese von Eugen Gomringer, dem Mitbegründer der konkreten Poesie, formulierte Prämisse für konstruktiv-konkrete Kunst sah er im Werk von Helga Philipp ganz erfüllt.

Sie verband damit die Wurzeln aus Bauhaus und Wiener Kinetismus mit den Wahrnehmungsspielen der Op-Art und den amerikanischen Errungenschaften der Etablierung des Bildes als Objekt.

Eine Utopie und Credo der konkreten Kunst, deren Hauptvertreterin
Philipp neben Richard Kriesche in Österreich war.

Schüler von Helga Philipp waren unter anderen Brigitte Kowanz und Alfred Graf, Heimo Zobernig und Gerwald Rockenschaub. Mit Erika Giovanna Klien und Hildegard Joos gehört Helga Philipp zu den ganz wenigen Künstlerinnen in Österreich, deren Anzahl allerdings immer noch nicht im Steigen begriffen ist.

Helga Philipp sagte zu ihrer Kunst: Unverändert ist mein Anliegen des Dialoges zwischen Objekt und Betrachter. Ist es doch zuerst mein Dialog mit dem Objekt. Und so erwartet sie auch vom Betrachter, dass er seine Bereitschaft zur Wahrnehmung und ihre Veränderung akzeptiert.

Werner Wolf



HELGA PHILIPP
POETRY OF REPETITION

Marcel Duchamp renamed his large glass later in delay in glass and
revealed at the same time the basic difficulties of painting: the delay concerns the viewers look and the interconnection with his desire; the second delay is related to the visual way of painting itself; the third one concerns the socio-economic attendant circumstances, the connected actions of viewing, desiring und creating visual constructs (Benjamin H. D. Buchloh: Gläserne Revolte). The banishment of any signs of representation, this emptying through repetition is a strategy on which Helga Philipp insisted in her minimalistic signs and which she proceeded right to her death in 2012 as feminist, as minimalist and as protagonist of concrete and constructive art in this country.

Following the pictures of perception of Helga Philipp you are wondering
about the meaning of this serial stroke in seven of her works, her general universal definition of delay, size, material, surface and not-surface, transparency, opacity, reflection and tacticity (Buchloh). Constructive art is science of the senses and her function is to organize sensual perception this premise was expressed by Eugen Gomringer, the co-founder of concrete poetry, for constructive-concrete art which he saw totally fulfilled in the work of Helga Philipp.

She connected the roots of Bauhaus and Viennese Kinetics with the perception games of Op-Art and the American achievements of establishing the picture as object.

An utopia and credo of the concrete art, which Philipp along side Richard Kriesche primarily represented in Austria together.

Among her students were Brigitte Kowanz, Alfred Graf, Heimo Zobernig and Gerwald Rockenschaub. With Erika Giovanna Klien and Hildegard Joos Helga Philipp is one of the very few female artists in Austria but whose number still isnt on the rise.

Concerning her art Helga Philipp said: Unmodified is my request for dialogue between object and observer. However, it is at first my dialogue with the object. So she is expecting from the observer to accept his readiness for perception and her change.

Werner Wolf / Eva Fürstner

[Quelle: www.muwa.at]

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last modified at 21.10.2015


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