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Gutai Group. 1951 - 1967

10.07.2014 - 13.09.2014

KONZETT, Graz / Österreich, Wien / Österreich

Die Sommerausstellung 2014 widmet sich der Gutai Group mit Arbeiten aus dem Zeitraum von 1951-1967.

Der Grundstock zu den Gutai-Beständen wurde bereits in den 1980er Jahren gelegt, als die japanische Künstlerformation in Europa und Amerika nur wenigen Insidern bekannt war. Das frühe „aktionistische Statement“ von Gutai war besonders interessant für das Sammlungskonzept mit Schwerpunkt „Wiener Aktionismus im internationalen Kontext“.

Die Gutai Bijutsu Kyokai (Gutai Art Association) wurde 1954 in Osaka von Jiro Yoshihara, Kanayma Akira, Saburo Murakami, Kazuo Shiraga und Shozo Shimamoto gegründet.... Die japanische Avantgarde Gruppe war ihrer Zeit weit voraus: Sie malte mit vollem Körpereinsatz. Alan Kaprow, der „Vater des Happenings“, attestierte ihr, dass sie 1955 in Tokio das erste Happening der Kunstgeschichte abgehalten hätte. Er war es auch, der die erste wichtig Auslandsausstellung initiierte, die 1958 in New York stattfand. In Europa verdankte die Gutai Group ihre Bekanntheit in erster Linie den Publikationen des französischen Kunstkritikers, Kurators und Sammlers Michel Tapié.

„Gutai verstanden Malerei als Performance-Akt und schleuderten in Farbe getränkte Papierbälle auf die Leinwand. Sie arbeiteten wie die Land-Art-Künstler mit Materialien aus der Natur, inszenierten sich wie Atsuko Tanaka mit Glühbirnen und Neonröhren als lebendige Skulptur oder durchrannten wie Saburo Murakami eine Leinwand, um die Grenzen der Malerei zu durchbrechen.“ Claudia Bodin, artmagazine vom 02.10.2012

Unsere Sommerausstellung konzentriert sich auf siebzehn Objekte der Gutai Künstler aus den 1950er und 1960er Jahren. Fünfzehn der Exponate waren 1967 erstmals in der Galerie Hildebrand in Klagenfurt gezeigt worden. Vertreten sind die Gründer der Gruppe, sowie einige der bedeutendsten Künstler aus der zweiten Phase (1962-1972), wie Matsuda Yutaka, Masatoshi Masanobu, Yuko Nasaka, Masya Sakamoto, Senkichiro Nasaka oder Michio Yoshihara.

Die Gegenüberstellung von Arbeiten aus den beiden Perioden verdeutlicht die völlig unterschiedlichen künstlerischen Intentionen:

In der Frühphase dominiert die Suche nach noch nie dagewesenen künstlerischen Darstellungsformen, zum einen, um sich nach dem Krieg von der westlichen Kunst zu distanzieren, zum anderen, um ein eigenes Selbstbewusstsein zu entwickeln. In Kooperation mit der Gruppe ZERO-Kai sollte eine Kunstrichtung vom Punkt „des absolut leeren Zero“ heraus entwickelt werden. Wesentliche Kriterien: Material und Idee wurden als gleichwertig betrachtet, wobei ersteres seine uneingeschränkte Originalität bewahren musste. Jedes Material war kunsttauglich. Die Aktion galt nicht als selbstständige Kunstrichtung, sondern als Entstehungsprozess. Resultat war das auszustellende Werk.

Die Reaktion auf das steigende Wirtschaftswachstum mit einer gleichzeitigen Entmenschlichung des Individuums prägt die spätere Periode. Gutai experimentiert mit neuen Technologien wie motorischer Bewegung, optischen Illusionen und Lichtprojektionen und setzt intermediale Methoden ein, die wissenschaftlich auf die Interaktion von Kunstobjekt, Umfeld und Betrachter Bezug nehmen. 1970, kurz vor der Auflösung, fand anlässlich der EXPO 70 in Osaka eine der weltweit aufwändigsten großangelegten Ausstellungen mit Gutai Künstlern statt, die deren kunsthistorische Bedeutung in Japan nachhaltig festigte.

Erst rund 50 Jahre später, 2006 und 2009 spielten eine große Zero-Ausstellung in Düsseldorf, die zu einem Viertel Gutai-Künstler präsentierte, und ein exklusiver Auftritt bei der Biennale in Venedig 2009 die Bedeutung der japanischen Gruppe ins globalisierte kunsthistorische Bewusstsein zurück. 2012 und 2013 würdigten Hauser & Wirth und das Guggenheim Museum in New York Gutai mit großen Retrospektiven.

In Verbindung mit zeitgleichen Arbeiten der No!Art Bewegung von Boris Lurie und Sam Goodman, Objekten von Joseph Beuys, Dieter Roth und den Wiener Aktionisten skizziert die Ausstellung einige der bedeutendsten internationalen Kunstströmungen der Nachkriegszeit.

[Quelle: http://www.artkonzett.com]

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last modified at 04.12.2014


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