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Der literarische Einfall. Über das Entstehen von Texten

31.01.1998 - 20.03.1998

Kunsthalle Wien, Wien / Österreich

Die Ausstellung »Der literarische Einfall« wurde vom ÖLA, der Kulturabteilung der Stadt Wien und der Vorarlberger Landesbibliothek veranstaltet und vom 31. Januar bis 20. März 1998 in der Kunsthalle Wien im Museumsquartier sowie vom 28. März bis 15. Mai 1998 in der Vorarlberger Landesbibliothek in Bregenz gezeigt. Für Idee, Konzept und Durchführung waren Bernhard Fetz und Klaus Kastberger vom ÖLA verantwortlich. Anders als bei herkömmlichen Literaturausstellungen, in denen ein Autor oder eine Epoche im Mittelpunkt steht, ging es bei diesem Ausstellungsprojekt um eine übergeordnete Fragestellung:

Wie entstehen literarische Werke? Wie läßt sich zeigen, was gemeinhin der Kreativität des Autors oder der Dynamik sprachlicher Prozesse zugeschrieben wird? Die Fähigkeit, Kunstwerke in der »Logik ihres Produziertseins« zu sehen, hat der Philosoph Theodor W.... Adorno als die allein mögliche Form einer modernen Ästhetik bezeichnet. Dieser Vorgabe ging die Ausstellung am Beispiel von Werken nach, die für das 19. und 20. Jahrhundert beispielhaft sind.

Der literarische Einfall ereignet sich nicht nur im Kopf der Autoren, er materialisiert sich auch als Schriftbild. Die Kräfte, die im kreativen Akt wirksam werden, finden - zwischen Ordnung und Entropie, Disziplin und Ekstase - ihren Ausdruck in den vielfältigen Formen der Nie- [1/ S. 182:] derschrift: als rasch hingeworfene Notiz, als Zeichnung, Skizze oder Materialcollage, als Schema und Bauplan, aber auch als gestochen scharfe Kalligraphie.

Neben den Vitrinen mit den Originalmaterialien bot die Schau drei zusätzliche Stationen: Ein Video führte (anhand von Erich Fried, Friederike Mayröcker und Ernst Jandl) den Entstehungsprozeß von Gedichten vor; daneben wurden der Schreib- und Imaginationsraum von Friederike Mayröcker und die Welt des sogenannten »Hundemund« (einer Figur im Werk des Dramatikers Werner Schwab) inszeniert. In sieben thematischen Gruppen, beginnend mit dem »ersten Satz« über »Bildideen« bis zum »Schreibanlaß: Politik«, spürte die Ausstellung dem ›missing link‹ zwischen dem Einfall und seiner Umsetzung auf dem Papier nach. Hierbei wurde auf folgende Autoren Bezug genommen: Ingeborg Bachmann, Konrad Bayer, Hermann Burger, Franz Josef Czernin, Heimito von Doderer, Albert Drach, Friedrich Dürrenmatt, Erich Fried, Franz Grillparzer, Fritz von Herzmanovsky-Orlando, Ödön von Horváth, Ernst Jandl, Michael Köhlmeier, Theodor Kramer, Friederike Mayröcker, Johann Nepomuk Nestroy, Reinhard Priessnitz, Gerhard Rühm, Ferdinand Schmatz, Werner Schwab, Beat Sterchi.

[Quelle: http://www.onb.ac.at/]

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