Martin Veigl. eins. zwei. besser!

24.06.2015 - 03.07.2013

Ubik Space, Wien / Österreich

Und abends wird man gefragt – Was hast Du Dir angesehen? Wen hast Du heute getroffen? Während man entgegnet – gar nichts und niemanden, müsste die Antwort lauten: „Tausende Eindrücke des Alltags und hunderte Mitmenschen“. In kürzester Zeit werden Eindrücke zu bedeutungslosen Erinnerungen, die sobald sie aufgenommen werden auch schon wieder in Vergessenheit geraten. Lässt man einen Tag im urbanen Umfeld Revue passieren, denkt man an allgemeine Hektik in den Straßen oder öffentlichen Verkehrsmitteln, an Nervosität, Unruhe, an Lärm und den Trubel des Alltags.... Das Individuum, spezielle Einzelheiten haftet nur mehr kurz verschwommen in unseren Köpfen bis sie sich vollständig auflösen und verloren gehen. Würde man zweimal und genauer hinsehen, wäre unserem Gedächtnis eventuell geholfen und wir könnten Details ein wenig länger weitertragen. Gegebenen Falls verlässt man sich jedoch bestimmt nicht auf persönliche Erinnerungen – denn man ist es gewohnt zu vergessen –, man setzt auf digitales Gedächtnis und löscht somit Details, die Atmosphäre, Stimmung, Gerüche, usw.
Übrig bleibt nur ein Bruchteil der Wirklichkeit.
Die Arbeit besteht aus verschwommenen Alltagseindrücken in Werkpaaren. Denn einmal hingesehen, zweimal hingesehen, – heißt besser erinnert. Während manche Motive zweimal wiederkehren, sind andere nur einzeln zu sehen und ihr Pendant bleibt verdeckt. Vielleicht erkennt man hier Parallelen zu einem populären Kinderspiel, bei dem man mit gutem Gedächtnis siegen kann. Man wird animiert, die kindliche Neugier und Aufmerksamkeit für Belangloses wieder wachzurufen. Denn ein sensibler Blick für den Alltag bewahrt Erinnerungen und wird zum Gewinn für ein bewussteres Leben.

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