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Erholungsgebiet Industriegebiet

25.02.2015 - 25.02.2015

In der Kubatur des Kabinetts, - der Kunstsalon im fluc, Wien / Österreich

Erholungsgebiet Industriegebiet ¶
Stream of thoughts, Herumwandern in der Stadt und im Erholungsgebiet in der Stadt. Getting lost im Industriegebiet. Den erschöpften Körpern eine körperliche Therapie verschreiben.
Das Feld von Ambient wird über Erschöpfung und recreation aufgespannt und in experimentellere und irritierendere Gegenden erweitert. Katharsis und clearing durch Noise. “Being at home in the unknown” (R. Solnit)”The things we want are transformative, and we don´t know or only think we know what is on the other side of that transformation”....
(Rebecca Solnit, A field guide to getting lost)

Die Mixes und Playlists lassen mit den Bildern des Videoprogramms Reibungsflächen entstehen, und teilen mit ihnen einige Wahrnehmungsbedingungen: eine “körperliche Wahrnehmung”, im Sinne einer “Tasten-als-Sehen” Metaphorik, und eine Art räumlicher Präsenz.
Die Videos werden vor die Glasfront im Fluc projiziert und somit auch nach außen, auf den Bahnhofsplatz Praterstern.

Raum und Leere, entleerte Bilder, und eine Körperlichkeit, die durch ihre Oberflächenbeschaffenheit, ihre taktile Wirkung und ihre Weichheit eine Nähe erzeugt, oder den Blick nah heranlässt, aber dennoch distant bleibt, wie z.B. in der Arbeit “Essoufle” von Bernhard Staudinger oder bei Malin Franzén.
In “Essoufle” verwendet Bernhard Staudinger eine fein-nuancierte Bildsprache aus Räumen und Farben. Die Aura des Wartens, die sich auch auf die Einrichtung und auf stilllebenhafte Gegenstände absetzt, bildet mit dem Reflektieren von Vergangenem und Antizipieren von Zukünftigen eine Kreisbewegung.
Andere Arbeiten brechen den cinematoraphischen Zugang im klassischen Sinne auf: “walking - for Anna” von Katharina Aigner und “distance me close” von Cordula Thym wurden auf meine Einladung hin produziert, aus auf Spaziergängen gefundenen Bildern. Der wandernde Blick der Handkamera in einer losen Rahmung, recreation und clearing. Sich in den Gedanken und Eindrücken verlieren, die gesammelten Bilder wie einen stream of consciousness behandeln, aber wieder neu zusammensetzen.
“Lost on Tangente” (Anna Barfuss): eine Autofahrt sollte einen Weg abkürzen um etwas quality time mit dem Beifahrer zu gewinnen, nimmt aber über eine falsche Ausfahrt einen anderen Verlauf. Getting lost im Industriegebiet, lost in translation mit meiner Begleitung, und die unausweichliche Dringlichkeit von Zeit, die abläuft. In der Tonspur mischt sich ein auf dem Cello nachgespielter Soundtrackklassiker mit Übungs-noise aus dem Bereich der klassischen Instrumente. Malin Franzéns “Further in further out” und “Practice” zeigen Körper, die sich wie in einem Gruppenritual verschiedenen Übungen unterziehen, trust-exercises, sich ins dunkle Off fallen lassen und Hände, die die Körper auffangen. Eine Gruppe, die eine Person durch leere Räume trägt, vom Keller bis zum Dachboden.

Erla Silfá Thorgrimsdóttirs “Passion Hymns: Bootleg”: field recordings von in Reykjavík aufgenommenen Alltagssituationen, in denen die Sehnsüchte oder der “pursuit of happiness” der/des Einzelnen durchscheinen.
In Enver Hadzijajs Mix “Late blooming & slow burning” tauchen lose remnants clubtauglicher Beats auf und verschwinden wieder, und lassen so unterschiedliche Nächte assoziieren.

Armin Lorenz geht im 2. Teil seiner Podcastreihe #ellipticallife Fragen von Kontinuität und Bewegung des “Alltäglichen” anhand eines Lauftagebuchs, Sounds und gesprochenen Textcollagen nach. “Ordinary affects are public feelings that begin and end in broad circulation, but they´re also the stuff that seemingly intimate lives are made of.” (Kathleen Stewart “Ordinary Affects”, Duke University Press, 2007)

Einnehmend irritierende tracks von Páll Haukur bewegen sich in einem Mäandermuster durch graukartenartige Abstufungen von Hell und Dunkel: “Being at home in the unknown” (Rebecca Solnit, A field guide to getting lost. “Never to get lost is not to live” (R.S.)

Weiters: eine von “Von Verena Dengler gechannelte Playlist des Erzengel Michael und den atlantischen Heilungs-Einhörnern®”, “Lost on Tangente, Autoradio” (Anna Barfuss), eine Playlist von Milica Balubd?ic und ein Mix von Marlene Engel. Beatrix Currans Set lässt Sport Goth schon mal am Wiener Zentralfriedhof Sarg-Probe-liegen.

(Text: Anna Barfuss)

[Quelle: www.fluc.at]

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last modified at 09.10.2015


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