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Liza Lou. The Waves

14.05.2016 - 16.07.2016

Galerie Thaddaeus Ropac, Salzburg [Villa Kast], Salzburg / Österreich

„Umuntu Ubuntu ist eine Redewendung auf Zulu und bedeutet Ich bin, weil wir sind. Dieser Ausdruck ist mir als Künstlerin wichtig, weil er in Erinnerung ruft, dass es außerhalb meines Ateliers eine größere Welt gibt.“ Liza Lou

Die Galerie Thaddaeus Ropac freut sich, die vierte Einzelausstellung mit Liza Lou ankündigen zu dürfen, die aus der umfangreichen In-situ-Installation The Waves sowie einer Serie von neuen Bildern besteht.

Während den letzten zwanzig Jahren hat Liza Lou mit dem Einsatz von Glasperlen, einem eher unkonventionellen Material in der Kunst, ein beachtliches Pionierwerk geschaffen.... War ihr frühes Werk geprägt von der Erforschung von Populärkultur und sozialen Themen, so hat es sich über die Jahre destilliert zu einer Meditation über Entstehungsprozesse und Materialität. Der arbeitsintensive Prozess, in dem ihre Werke entstehen, lässt sich dank einem Kollektiv von Zulu-Kunsthandwerkerinnen verwirklichen, die seit 2005 gemeinsam mit der Künstlerin in KwaZulu-Natal, Südafrika werken.

Die Ausstellung beinhaltet zum einen die neue Werkgruppe Blue – aus Glasperlen gewebte blaue Bilder. Ihre strahlende formale Schönheit resultiert aus dem langwierigen Prozess von repetitiver, monotoner, von Menschenhand geleisteter Aktivität in Verbindung mit den Eigenschaften des Materials. Jedes Bild hat seinen einzigartigen Blauton. Trotz des Anspruches auf Perfektion liegt die Schönheit dieser Bilder in den kleinen Fehlern, Mängeln und subtilen Variationen. Die Oberflächen reflektieren wie Wasser, sie zerfließen und glitzern gleich der Leuchtkraft des Indischen Ozeans, in dessen Nähe die Arbeiten entstanden sind.

Ein zweiter Teil der Ausstellung ist dem Werk The Waves gewidmet, einer ortsspezifischen Installation, die drei Räume im Erdgeschoss der Galerie einnimmt. Die Wände dieser Räume sind von tausend rasterartig angeordneten, weißen Tüchern verhüllt, ein jedes von der Größe eines gewöhnlichen Geschirrtuches. Liza Lous langjähriges Interesse für das Thema Arbeit spiegelt sich nicht nur symbolisch in der Wahl dieses bescheidenen Gegenstandes wider, sondern auch in seiner Beschaffenheit: Keines dieser Tücher wird jemals zum Wischen oder Putzen zum Einsatz kommen, da sie in minutiöser Kleinarbeit aus leinenfarbigen Glasperlen hergestellt wurden. Obgleich aus identischem Material und in identischer Größe gewebt, unterscheidet sich jedes Tuch durch kleine Spuren und Makel. Wie die Seiten eines Buches erzählen sie die Geschichte ihrer Entstehung. Unbewusst geprägt vom Schweiß und der Anstrengung der Hände, die sie geschaffen haben, werden sie zu Reliquien von Zeit und menschlicher Arbeit. Für die Dauer eines Jahres erweiterte Liza Lou ihr südafrikanisches Atelier und beschäftigte über hundert Frauen aus den Townships von KwaZulu-Natal. The Waves verwandelt die Galerieräume in ein Denkmal für verkannte, anonyme Arbeit, und bringt damit das Unsichtbare ans Licht. Dass ein Alltagsgegenstand eine solche formale Schönheit in sich trägt und zugleich eine so schwere Bürde, erzählt von der schlichten Kraft, die Handarbeit damals wie heute besitzt. The Waves ist ein stiller Zeuge der Schönheit und des Wertes menschlicher Leistung.
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last modified at 02.08.2016


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