Database > Exhibition / Event > The Reality behind the Fantasy - MASCULINE ICONS

The Reality behind the Fantasy - MASCULINE ICONS

30.06.2016 - 03.09.2016

Galerie Michaela Stock, Wien / Österreich

In der Ausstellung The Reality behind the Fantasy - MASCULINE ICONS werden Fotografien, Installationen, Videos und Skulpturen auf Attribute untersucht, die als „klassisch Männlich" bezeichnet werden können. In der westlichen Kultur, in der Werte wie Disziplin, Leistung, Härte und Erfolg regieren, werden den Männern eher die Eigenschaften Aggressivität, Durchsetzungsfähigkeit, Dominanz, sexuelle Machtausübung und Unabhängigkeit zugeordnet. Maskulinität wird durch das Individuum selbst und seinen sozialen Kontext gebildet und wird von jedem anders definiert.... In unserem Gedankengut ist verankert, dass Männer durch ihre historischen, sozialen und kulturellen Faktoren beeinflusst werden. Diese Komponenten sind wichtig wenn es um die Manifestierung eines Männerbildes geht.

Durch die sozial konstruierte ethnische Identität lernen Jungs und Männer sich so zu verhalten, dass es ihrem Geschlecht angemessen erscheint. Gender und folglich Maskulinität wird von sozialen, historischen und kulturellen Faktoren stärker beeinflusst, als von anatomischen oder biologischen Strukturen.

Auch wenn in unserer Gesellschaft einige klare Vorstellungen über die Eigenschaften eines Mannes bestehen, so existiert doch kein kohärentes Bild, wie man eine maskuline Ikone definiert. In der Ausstellung werden Kunstwerke, unabhängig vom biologischen Geschlecht, auf diese Stereotype untersucht.

Wir sehen einen Mann in einem eng anliegenden blauen Kostüm mit einem rot-gelb-Emblem mit dem Buchstaben S auf der Brust und einen roten Umhang. Es ist Superman! Dieser wird weltweit als Ikone, - als maskuline Ikone - angesehen. Tomislav Gotovac, einer der bekanntesten kroatischen Filmemacher und Performance-Künstler, zeigt sich bei einer Performance 1986 in Zagreb als Supermann. Die offensichtlich, Transfiguration in Superman nutzt er um dem Zuschauer einen Denkanstoß zu geben. Der Superheld erscheint mit rasiertem Kopf und mit einem gelangweilten Blick schlendert er durch die Straßen Zagrebs. Er macht die banalsten Handlungen, wie Blumen oder Bratwürstel anschauen oder die Hände fast wie zu einem Gebt falten, zu einem Happening. Ohne etwas speziell zu machen sprengt Tomislav Gotovac ideologische Symbole und Muster und verweist gleichzeitig auf die Ikonographie der amerikanischen Kultur und Filmindustrie, die er abgöttisch verehrte.

Die zweite Performance zeigt Gotovac mit einem auffälligen Schnauzer, einem fünfzackigen Stern auf der Stirn, einem Schlagstock im Mund und einem provokant geöffneten Trenchcoat. Unter seinem Glen Miller T-Shirt erkennt man seinen Penis, auf dem in rosaroten Buchstaben " ST. VALENTINE'S PIECE " geschrieben steht. Der Titel des Werkes ist eine Hommage auf den Slogan von Theodore Roosevelt „Speak softly and carry a big stick; you will go far".

Auch Vlasta Delimar arbeitet als Performancekünstlerin und kann als eine der wichtigsten ihres Genres aus Ex-Jugoslawien genannt werden. Sie macht in ihrer Arbeit auf Tabus aufmerksam, die sich mit dem weiblichen Körper und der klischeeverhaftenden Rolle der Frau beschäftigen und versucht diese auch zu brechen. Sie performt hauptsächlich mit ihrem nackten Körper und gibt einen intimen Einblick in ihr privates Leben. Vlasta Delimar weigert sich konsequent als Feministin bezeichnet zu werden und weist darauf hin, dass die Kunst nicht in männlich und weiblich eingeteilt werden soll, es geht um die Kunst selbst. Delimar's konzeptuelle Strategie ist die Provokation. Ohne Zögern und Schüchternheit ist für den Betrachter die erotische und emotionale Verschmelzung in ihrer Kunst direkt sichtbar.

In ihren fotografischen Collagen wie "KURAC VOLIM (COCK I LOVE)" oder "Celebration" untersucht Vlasta Delimar auf sinnliche und sensible Weise den Status einer Frau als soziales und kreatives Wesen und ihre vielfältigen Rollen als Hausfrau, Mutter, Künstlerin oder Liebhaberin. Die Performance „Male and female", welche sie mit ihrem früheren Ehemann Željko Jerman zeigt, konzentriert sich auf das Kräfteverhältnis zwischen einem Mann und einer Frau als Liebespaar, in einer Partnerschaft oder ihrer Liebesbeziehung zueinander.

Luiza Margan ist eine junge, konzeptuell arbeitende Künstlerin aus Kroatien, die zurzeit in Wien lebt. Ihre neue Arbeit Di si, brate? beschäftigt sich mit den Fragen der Repräsentation und der Darstellung von Macht im öffentlichen Raum. Dieses Thema zieht sich durch ihr ganzes Oeuvre. So arrangiert Margan zum Beispiel in dem Werk Public Tales die fotografierten Pferdeschwänze (tails) verschiedener österreichischer Potentaten-Denkmäler als Schnurrbärte und die (Stadt-) "Schnurrbärte" werden nach den Namen der Aristokraten benannt.

Margan beschäftigt sich in ihrer neuesten Arbeit erneut mit der symbolischen Bedeutung des Bartes und verweist auf skulpturalen, modeorientierten und soziologischen Bezugspunkt. In Stein gemeißelte Bärten, einer antiken griechischen Skulptur die sich unterhalb der Akropolis in Athen befinden, inspirierten Margan zu den großformatigen Bärten. Die dargestellt Macht und Dominanz der Manneskraft suggeriert gleichzeitig die Befreiung und die Verwundbarkeit, ähnlich wie bei einem Kokon (mögliche Zukunftsvision).

Branka Cvjeticanin ist eine multimediale/intermediale Künstlerin, viele ihrer Kunstwerke sind in situ und beschäftigen sich mit Beziehungen zwischen Körper, Bewegung und Raum in Bezug auf Wirtschaft, Urbanismus, Politik, Geschichte oder einfach nur alltägliche Dinge. Aus diesem Grund arbeitet sie immer in unterschiedlichen Medien.

Für die Ausstellung hat sie eine Installation anhand des Gedankenguts ihrer Oma Mascha über die politisch-ökonomischen Entwicklung konzipiert. Ihre Werkgruppe „She:Story" erzählt die feministische Geschichte mit dominanter he-storical Erzählung. Diese Arbeit konzentriert sich auf das politisch-ökonomische feministische Gedankengut. Der geschlechtsspezifischen Unterschiede in der Kunstwelt werden durch männlich-zentrierte grafische Statistiken und den transformierenden Perspektivenwechsel der "Butter Economy" als Triptychon dargestellt. Die Erzählung beginnt mit der Symbolik und der Kenntnis einer umfassenden generationsübergreifenden "geistigen Hungersnot" und ihrer Fähigkeit zur Erneuerung. Die kulturpolitische Position wird skulptural mittels "Butter" visuell verortet mit einer radikalen wirtschaftlichen Gesellschaftskritik.

[Quelle: http://www.galerie-stock.net/]

READ MORE


show all
close all
+
Participants
[10]

No result

+
Publications
[1]

No result

+
Relations
show more

     

last modified at 07.06.2017


Art and Research Database - basis wien