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Feckless and Hotheaded

09.09.2016 - 15.10.2016

curated by_vienna 2016, Meine Herkunft habe ich mir selbst ausgedacht, Wien / Österreich
Galerie Raum mit Licht, Wien / Österreich

Kann man Avantgarde-Feminismus in der Gegenwartskunst noch als nomadisches Phänomen, geprägt von der Hybridität seiner wesentlichen Elemente und subversiven Narrative, die den institutionellen Kanon in Frage stellen, beschreiben? Durch die Gegenüberstellung dreier Generationen von Künstlerinnen versucht die Kuratorin Æsa Sigurjónsdóttir zu analysieren, wie neue künstlerische Strategien im Zusammenspiel analoger Praktiken und digitaler Medien im Kontext kontinuierlicher technologischer Innovationen definiert werden....
Es versteht sich von selbst, dass Feminismus in der Kunst einige der einflussreichsten Diskurse und Kunstpraktiken der letzten Jahrzehnte generiert hat. Indem die Kuratorin Æsa Sigurjónsdóttir einen Vergleich zwischen dem historischen Werk von Geta Bratescu (geb. 1926), Róska (1940–1996) sowie Ludmila Rusava (1954–2010) und den jüngsten Arbeiten von Karin Fisslthaler und Olena Newkryta anstellt, zielt sie nicht darauf ab, eine spezifische Zugehörigkeit aufzuzeigen, sondern bedient sich einer kartografischen Herangehensweise an das Thema der feministischen Avantgarde und ihres möglichen Einflusses. Diesen Künstlerinnen ist gemein, dass sie neue Medien und ihren Einsatz als Körpersprache erkunden, eine Praxis, die vielen feministischen Ansätzen in der Kunstproduktion zu eigen ist.
Zudem wohnt ihrem Einsatz von hybriden Prozessen, Materialrecherchen und ihrem Gebrauch von digitalen, manuellen und analogen Verfahren – wie etwa Montage, Collage, Sampling und Remixing – das Potenzial inne, neue Paradigmen der Kunstproduktion abseits von Genealogie und Zugehörigkeit hervorzubringen, die den kunstgeschichtlichen Blick auf nachfolgende Generationen über lange Zeit hinweg definiert haben. Sowohl Geta Bratescu als auch Ludmila Rusava begannen ihre künstlerische Laufbahn unter Sowjetherrschaft. Ihre Arbeiten sind gekennzeichnet durch ihre Erfahrungen mit politischer Unterdrückung, die dennoch große Freiheit im Ausdruck und einen komplexen Einsatz von Materialien innerhalb einer weiten Bandbreite an künstlerischen Medien (Installation, Performance, Bucharbeiten, Collagen, Film, Fotografie, Zeichnen, Malen, Schreiben und Textilien) offenbaren. Róska war eine isländische politische Aktivistin, die während einer Zeit des soziopolitischen Umbruchs in Italien lebte und arbeitete. Die Malerin, Fotografin, Lyrikerin und Filmregisseurin beschrieb ihre eigene Kunstpraxis als eine „kontinuierliche Rebellion in lebendiger Lyrik und Politik“. Karin Fisslthalers Arbeit setzt sich mit Rhythmus, Körpersprache und stummer Kommunikation auseinander. In ihrer neuesten Serie Kristall vermischt sie analoge und digitale Technologien zu singulären fotografischen Objekten, die an filmische, fragmentierte Narrative erinnern. Olena Newkryta stellt die jüngste Generation an weiblichen Kunstschaffenden in dieser Gruppe dar. Sie verwendet populäre Medien bei der Frage nach ihrer eigenen Identität als Ukrainerin im Spannungsfeld der aktuellen politischen Lage.

Æsa Sigurjónsdóttir ist außerordentliche Professorin und Kuratorin mit Lebensmittelpunkt in Paris und Reykjavik.

[Quelle: www.raum-mit-licht.at/]

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last modified at 13.09.2016


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