Heterotopia – Chongqing´s utopische Gärten

21.10.2016 - 04.11.2016

Eyes On - Monat der Fotografie Wien 2016, Wien / Österreich
Jan Arnold Gallery, Wien / Österreich

Die Heterotopie ist ein „wirklicher Ort [...] der in die Einrichtung der Gesellschaft hineingezeichnet ist, […] tatsächlich realisierte Utopie, in der die wirklichen Plätze innerhalb der Kultur gleichzeitig repräsentiert, bestritten und gewendet sind […].“ Michel Foucault: „Andere Räume“ (1967)

In dem von Foucault verfassten Essay „Des espaces autres“ beschreibt der Philosoph die Gegenwart als nicht mehr von Entwicklung, Stillstand, Krise, Zyklus geprägt, sondern als das Zeitalter des Raumes. Eine beeindruckende Form der „anderen Räume“ hat der Fotograf Markus Sepperer in der chinesischen Megacity Chongqing in Form des Aufeinanderprallens von High-Speed-Urbanisierung, Rebellion gegen Autoritäten, Transformation von Biografien sowie Urban Gardening dokumentiert.... 2015 besuchte er die Metropole, wobei großformatige Fotografien der Stadtgärten entstanden. Chongqings urbaner Raum ist durchgehend von landwirtschaftlichen Flächen durchzogen. Gärten befinden sich unter Brücken, zwischen Stadtautobahnen, auf Dächern und vor allem in brachliegenden Baugruben. Diese Flächen sind in China allesamt in Staatsbesitz. Sie sind Zwischennutzungszonen städtebaulicher Planungsräume. Das Bewirtschaften erfolgt ohne Genehmigung. Wer erfolgreich sät, darf auch ernten. In ihrer ordnungssystematischen Bedeutung sind die Gärten auch „Unorte“, die vorgegebene Normen nicht vollständig umgesetzt haben.

[Quelle: http://eyes-on.at]