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Fanni Futterknecht. With Words We Touch What We Speak

Einladung: Fanni Futterknecht. With Words We Touch What We Speak. 2016

24.11.2016 - 14.01.2017

Neue Galerie, Innsbruck / Österreich

Fanni Futterknechts Arbeiten positionieren sich medienu¨bergreifend zwischen Video, Performance und Installation.
In ihren Arbeiten reflektiert sie soziale und gesellschaftliche Fragen, welche sie in eine poetische Deutung überträgt. In räumlichen und plastischen Umsetzungen und U¨bersetzungen sowie mittels Sprache arbeitet die Künstlerin in Form von Performance – Demonstrationen, Videos und Installationen, am Konstruierten und Dekonstruierten von Szenarien. Performance-Installationen werden als prozesshafte Skulpturen begriffen und transformieren sich bildhaft während ihrer Inszenierung....
Teil dieser Auseinandersetzung ist die Bescha¨ftigung mit medialen U¨bersetzungsprozessen und dem Hinterfragen der eingesetzten Medien im jeweiligen Kontext: Das U¨bersetzen der Performance in ein Video. Das Video als Ausstellung. Die Installation als Performance.

Die Ausstellung With Words We Touch What We Speak führt die BesucherInnen durch eine von der Künstlerin konstruierte Dramaturgie. Dramaturgie ist hier nach der Definition von Gottfried Fischborn zu verstehen. Der Begriff bezieht sich: „[…] auf alle prozessualen und strukturierten Tätigkeiten, kommunikativen Akte (die Sprechakte eingeschlossen), Geschehnisfolgen und Vorgänge im gesellschaftlichen wie im individuellen Leben der Menschen, in der Sphäre der symbolischen Repräsentation wie in der des Alltags, in der Realität wie in den Künsten.“[1]
Die Narration bilden Momente, performative Abläufe, Aktionen, Situationen Zustände und Aspekte.
Alldem wohnt eine Absurdität inne, die gewollt konstruiert ist, um den realen, gesellschaftlichen Diskurs mit einer gewissen Ironie zu hinterfragen ohne eine konkrete Aussage zu treffen. Der poetische Umgang übersetzt Momente in eine eigene Sprache. Eine Sprache die den/die BetrachterIn direkt anspricht und die Dinge in ihrer Einfachheit und Materialität benennt.

In der Videoinstallation Across the White entstehen Dinge anhand ihrer Ausformulierung, in einem leeren weißen Raum, der als Projektionsfläche für den performativen Akt dieser Darstellung von Machtverhältnissen, die als Konzepte gelesen werden, dient.
Der zwischen den Figuren ausgetragene Konflikt, durch das gesprochene Wort, manifestiert sich im Objekt The Silence of the White is Gone in grafischer Form.
Die Gruppe als Einheit, das Individuum für sich sowie Bilder deren Begegnung und Auseinandersetzung strukturieren die raumgreifende 3-Kana Videoinstallation Voices of Concrete. Ein Dualismus, der das Entstehen von Ideologien und der damit verbundenen Kontrolle über das Verhalten von Individuen einnimmt wird thematisiert. Die ProtagonistInnen agieren in choreografierten Bildern und ihr Sprechen übersetzt sich in eine stille grafische Form. Es existiert keine Erzählung, aber eine Dramaturgie von Zuständen und Momenten in Bildern und Text.
Die aus der Videoinstallation übernommenen Objekte Accumulation 1-2-3 symbolisieren den oben thematisierten Diskurs. Sie sind nicht das, was sie sind, willkürlich in der Wahl der Farben, der Formen, jederzeit austauschbar liegen sie in den Händen der ProtagonistInnen. Im Ausstellungsraum sind sie wie Modelle arrangiert, angelehnt an die karge, urbane, modernistische Architektur in der die ProtagonistInnen in den Videos agieren
Die Video Poems I and It negieren das Bild der Protagonisten und lassen den Text selbst zum Sprecher werden. Diesen Textpoesien wohnt ein performativer Aspekt inne und sie adressieren direkt den/die BetrachterIn.
Beim Ausgang, der auch Eingang ist, verbalisiert sich das Leuchten des Neonschriftzuges See me Going als Poesie im Raum und kündigt als Paradoxon das Verschwinden an.


[1] Gottfried Fischborn, Theatralität – Dramaturgie – Dramatisierung, in: Politische Kultur und Theatralität. Peter Lang, Frankfurt am Main 2012, S. 15–24.



[Quelle: http://www.kuenstlerschaft.at/]

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last modified at 19.09.2019


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