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Stefan Heizinger. circa_kunstgeschichte

14.12.2016 - 24.01.2017

Bildraum 07, Wien / Österreich

circa_kunstgeschichte gewährt einen Einblick in das malerische Schaffen Stefan Heizingers an der Schnittmenge zwischen Vorbild und Manipulation. Die Referenz für seine kombinatorischen Arbeiten bilden Fotografien, Drucke und Reproduktionen von historischen Meisterwerken. In der Ausstellung im Bildraum 07 setzt sich der Künstler mit der An- und Abwesenheit von Farbe und den theatralischen Inszenierungen in den Werken von Caravaggio, Jan Vermeer und Diego Velazquez auseinander.

Die barocken Gemälde sind berühmt für ihre überladenen Kompositionen, für ihren ungeheuren Überfluss an Verzierung und Detail.... An zeitgenössischen Wahrnehmungsschemata gemessen scheint alles zu viel - so kreiert Stefan Heizinger ein Netz aus Gegensätzen die von inhaltlichen Analogien zur Parodie, von einfühlsamer Wertschätzung zu rebellischer Zertrümmerung und von einem subtilen Ausreizen der historischen Ausrichtung zu einer abrupten Unterbrechung der Vorlage führen. Der Arbeitsprozess ist für den Künstler ein Erlebnisprozess, in dem er das Vorbild und die ursprünglichen Vorstellungen davon abstreift. Seine Methode oszilliert dabei zwischen technischer Perfektion und der frenetischen Suche nach neuen Darstellungsweisen.

Malerei, Grafik und Spray, Volumen und Linie, Gegenständliches und Abstraktion werden miteinander vereint, spalten das ausgeklügelte Gruppenensemble in Caravaggios Gemälde mit wüsten Akzenten und erschaffen eine neue Gewichtsverteilung in den ursprünglich exakt festgelegten Raumebenen. Stefan Heizinger betont zudem jene Dynamiken des Bildaufbaus, die im Original erst durch einen unmittelbaren Vergleich auffallen. Der eindringliche Blick der Infantin Margarita Teresa von Spanien im Familienportrait Velazquez’ ist nicht mehr lediglich eine Aufforderung an die BetrachterInnen am Geschehen teilzunehmen, sondern vielmehr die Szenerie zu einer neuen Lösung zu führen, wie der Künstler mit den Bildinschriften „Fate“ und „Fiction“ zu verstehen gibt.

So entstehen kunsthistorische Zitate, in denen Heizinger das Prinzip der Bildstörung zu nutzen weiß. Der schöne Schein herrschaftlicher Repräsentanz, die Makellosigkeit der Bilderwelten bekommen Risse und die Überlagerungen - wie etwa bei Vermeers „Mädchen mit dem Perlenohrring“, das unter der dicken Schicht manisch aufgetragener Ölfarbe zu ersticken scheint - werden zu einer Herausforderung für die Wahrnehmung.

[Quelle: http://www.bildrecht.at/]

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last modified at 01.02.2017


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